Montag, 29. August 2016

Rezension - "Gegen die Finsternis" von Melissa Marr


Gegen die Finsternis
von
Melissa Marr

Reihe: Sommerlicht
Seitenzahl: 336
Erschienen: März 2009
Verlag: Carlsen
Preis: 17,90€ (Hardcover); nur noch gebraucht erhältlich

Bände:
Gegen das Sommerlicht (Band 1)
Für alle Ewigkeit (Band 3)
Zwischen Schatten und Licht (Band 4)
Aus dunkler Gnade (Band 5)


Inhalt

Wer ist Niall, dieser faszinierende Unbekannte, der so anders, so viel älter wirkt als Leslies übrige Freunde? Und warum taucht er immer öfter in ihrer Nähe auf? Leslie möchte ihn ansprechen, ihn kennenlernen - trotz der eindringlichen Warnungen ihrer Freundin Ash, die Dinge über ihn zu wissen scheint, die Leslie sich nicht träumen lassen würde ... Doch dann droht Leslie von ganz anderer Seite Gefahr: Als sie sich ihr lang ersehntes Tattoo stechen lässt, scheint dieses sie auf magische Weise zu verändern. Und als sie schließlich vom Reich der Dunkelelfen und ihren schauerlichen Geheimnissen erfährt, gerät sie in Panik ... Wird sich Niall, der seltsame Unbekannte, doch als ihr Beschützer entpuppen?


Aufmachung

Wieder einmal, weiß ich nicht, was im Deutschen gemacht wurde. Die Federn lassen zwar auf Irial hindeuten (auch wenn sie etwas kümmerlich sind) und der Titel zeigt indirekt, dass es sich um das Gleiche wie bei Gegen das Sommerlicht handelt, nur eben gegen die Finsternis. Dabei ist das Original so wunderschön, gewissermaßen. Alles passt und vor allem der Titel! Der fasst die Handlung im Kern zusammen.

Meine Meinung


Enttäuschend ist das Erste, das mir zu diesem Buch einfällt.

Nach dem ersten Band, erwartete man eine Fortsetzung zu der Geschichte, eine die sich mit der jetzigen Situation mit Ash, Seth, Donia und Keenan befasst, denn erstens ist es für Ash vollkommen neu zu regieren, zweitens möchte sie ihr sterbliches Leben mit ihrem Dasein als Elfe verknüpfen und drittens sind die Höfe nach neunhundert Jahren wieder anders, nachdem nun Beira nicht mehr unter den Lebenden weilt.

Aber wer das erwartet hat, ha... Nein. Denn in diesem Folgeband, der auch gut ein Nebenband hätte sein können, da er schlussendlich keinen Sinn erbracht hat, zumal alle Handlungen durch den Schluss bedeutungslos werden und keinen so großen Schritt in der Geschichte bringen, dreht sich alles um Leslie. Und Niall sowie Irial. An sich nicht schlecht, aber mich hat die Geschichte von Leslie nie interessiert. Sie war zwar im ersten Band vorhanden, aber nicht derart von großer Bedeutung. Man wusste, sie war die Freundin Ashlynns und Punkt. Stattdessen hätte mich viel mehr interessiert, was eigentlich bei Ash und Keenan passiert, da die Handlung über ein halbes Jahr geht und schon durch den Epilog des ersten Bandes manches übersprungen wurde. Es war zu einfach.

Im Auftakt der Reihe empfand ich den Schreibstil der Autorin als ganz in Ordnung. Manchmal etwas nervig, aber ansonsten angenehm. Dieses Mal jedoch las man Wiederholungen um Wiederholungen. Eigentlich war dieser Band eine Kopie der Handlung des ersten, jedoch nur mit etwas veränderten Eigenschaften der Hauptpersonen, und eine Kopie in sich, denn immer abermals las man das Gleiche. Es könnte zwar zur Unterstützung der Gedanken und Verzweiflung der Charaktere dienen, aber dafür war es übertrieben. Zudem meinte man es mit der Schrift in Kursiv zu gut. (Und die deutsche Übersetzung ist auch nicht wunderbar. Ich sage nur "Die Mann".)

Wie gesagt, erschien mir das Buch wie ein Doppel des Plots zuvor. Lediglich die Vergangenheit der Personen wurde von den anderen drei differenziert, doch im Grunde haben nur alle eine dunkle, geprägt durch Schmerz. Es ist allein interessant zu erfahren, was mit Niall und Irial passiert ist, aber das hätte man in wenigen Seiten wiedergeben können. Dabei war vieles recht vorhersehbar und die Charaktere merkten nichts. Durch das große Geheimnis des dunkeln Hofes, das so unglaublich logisch und offensichtlich ist, wirken die Handlungsträger nicht unbedingt authentischer, eher überhaupt nicht ihrem Alter entsprechend, kindisch und naiv. Des Weiteren waren manche Vorgänge unlogisch und absolut absurd beschrieben. Auch wenn ich nicht viel über das Tätowieren weiß, so kann ich bei manchen Dingen sagen, dass es so nicht geht. Den Rücken im Sitzen tätowieren? Eigentlich ist es zur Sicherheit und damit der Tätowierer sich nicht durch Bewegungen den Kunden versticht, besser, liegt der Kunde, oder? Und sie liebt das Tattoo so sehr, wollte es so lange Zeit haben, reißt jedoch gleich den Verband ab. Das Tattoo kann dadurch kaputt gehen, sich entzünden, aber nein, gut.

Zu der für mich nicht ertragbaren Geschichte, kamen die Charaktere hinzu, die ich nicht leiden konnte. Niall fand ich anfangs sehr interessant, später war er es nicht mehr. Leslie mochte ich einfach nicht. Einfach nein. Sie war weinerlich und ihre Motive machten keinen Sinn. Und Irial... Ich sah das Böse in ihm nicht. Es wurde beschrieben, immer wieder erwähnt, aber habe ich es nicht gespürt. Eher war es für mich albern, was er tat, nicht direkt böse. Genau genommen ist er es auch nicht. Allgemein bekam man vieles beschrieben, doch die Handlungen sprachen nie dafür. Es wirkte so erzwungen und nicht vorhanden. Das Wichtige beim Schreiben ist, dass man es nicht nur schreibt, sondern durch die Worte auch das richtige Gefühl gibt. Es war nicht nur bei dem Bösen, sondern auch bei dem Alter so. Personen können alt sein, man merkt es, auch wenn sie nicht so aussehen, es ist das richtige Empfinden, aber hierbei waren sie eher nur Teenager.

Alles in allem war dieses Buch eine Enttäuschung, eine sehr große. Der Schluss hat es sinnlos gemacht, es gelesen zu haben und anscheinend braucht man es auch nicht unbedingt für die Fortsetzung. Danke für die nicht vorhandene Originalität und die Langeweile.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen