Montag, 17. Oktober 2016

Rezension - "Zimt und weg" von Dagmar Bach


Zimt und weg
von
Dagmar Bach

Reihe: Zimt-Trilogie
Seitenzahl: 320
Erschienen: Juli 2016
Verlag: FISCHER KJB
Preis: 16,99€ (Hardcover); 14,99€ (E-Book)

Bände:
Zimt und zurück (Band 2, erscheint im Februar 2017)
Zimt und ewig (Band 3, erscheint im Herbst 2017)

Inhalt

Stell dir vor, dein Leben gibt es doppelt …

Eines Tages findet Victoria sich an einem ihr vollkommen fremden Ort wieder. Zum Glück dauert das nur ein paar Sekunden, und dann ist sie wieder zurück in ihrem normalen Leben. Aber dann passiert es immer häufiger – und dauert immer länger! Was ist da los? Ihre Freundin Pauline ist überzeugt, dass Vicky in Parallelwelten springt, aber kann das wirklich sein? Und was hat es mit dem intensiven Duft nach Zimt auf sich, der diese seltsamen Sprünge ankündigt? Und wer, verflixt nochmal, nimmt ihren Platz ein, solange sie selbst weg ist, und bringt dort alles durcheinander? Und schnell weiß keiner mehr, wer eigentlich wo in wen verliebt ist.


Aufmachung

Das Cover hat mich natürlich auf das Buch aufmerksam gemacht, denn ist dieses nicht nur stimmig mit der Geschichte, sondern hat einen recht speziellen Schutzumschlag. Dieser ist nämlich aus einer farblosen Folie, weshalb es gewissermaßen zwei Buchcover gibt, die zusammen die Verschmelzung beider Welten ergeben. Außerdem sind die kleinen Doodles am Anfang jedes Kapitels schön, doch erinnern sie ein wenig an Silber (und sogar der gewollte Humor war dem aus Silber ähnlich…).

Meine Meinung

Anfangs dachte ich wirklich, dass mir dieses Buch gefallen könnte, wenngleich es ein Buch für Jüngere ist und ich diese oftmals nicht mehr mag, aber schließlich wurde es mir einfach zu viel.

Viktoria King scheint ein ganz normales Mädchen in der neunten Klasse zu sein, nicht außergewöhnlich, doch in Wirklichkeit springt sie seit Jahren in unregelmäßigen Abständen an andere Orte, meist nur für wenige Sekunden, doch merkt sie bald, dass sie in einer Parallelwelt in ihr dortiges Ich springt und die Person von dort zu ihr. Und natürlich Chaos anrichtet.

Auch wenn man eine solche Geschichte, wenngleich die angedeutete Erklärung dafür gänzlich neu für mich ist, schon oft gehört hat, war ich offen gegenüber diesem Buch. Es fing wirklich recht lustig an, zumal die Originalsprache Deutsch ist und somit manche Formulierungen vorkommen, die einem so bekannt sind, doch selten in Übersetzungen vorkommen, so die Geschichte näher bringen. Nur wiederholten sie sich immer wieder und wieder. Allgemein empfand ich den Schreibstil und dessen Beschreibungen etwas eintönig und gleichbleibend. Teils dachte ich wahrhaftig, mich in der Seite geirrt zu haben. Zum Beispiel las man wiederholt "Fassen wir noch einmal zusammen", Beschreibungen über die Augen eines Jungen, allgemein das Aussehen und sehr oft Phrasen wie "war ja klar", "o Mann", "oder was" oder allgemein das Wort "klar". Dies war ein Punkt, der mich wirklich sehr störte, denn ist das ganze Buch in der sehr einfachen Jugendsprache geschrieben, die unglaublich viel verloren hat, nur noch aus Fügewörten besteht. Zum Glück las man nicht etwas wie "Yo, Alter".

Manchmal ist es wirklich nicht schlimm, sind Charaktere sehr typisch, so zum Beispiel eine vollkommen verrückte Familie, aber nimmt man sich das Klischeebild eines Jugendlichen in der Pubertät, ist es nicht mehr lustig und angenehm. Natürlich gibt es diese Art Person wirklich, aber ich habe unter all den Schülern in meiner Schulzeit nur ein oder zwei kennengelernt, wenn überhaupt. Viktoria entwickelt sich zu einem pubertären Mädchen, das ihren Kopf gleich durch die Liebe verliert oder diese ihn ausfüllt. Dazu ist sie auch sehr unangenehm als Hauptcharakter. Da andere Personen teils überzogen sind, wäre die Erzählung aus einer anderen Sicht wohl nicht annehmbarer gewesen. Viktoria war nicht nur pubertär, sondern auch vorurteilend, oberflächlich, intolerant und ehrlich gesagt etwas dumm. Letzteres empfand ich so, da sie in der neunten Klasse (!) noch nie das Wort "Gerundium" gehört hatte und von nichts so richtig eine Ahnung hat, dementsprechend sieht sie Offensichtliches nie und schlussfolgern kommt ihr nicht in den Sinn. Sie verkörpert perfekt den "von der Schule genervten Schüler". Auch ist für sie vorerst das Aussehen am wichtigsten und sobald jemand etwas macht, dass sie selbst nicht mag, ist es sinnlos, abnormal, unnütz oder sterbenslangweilig (dies sagte sie nicht mit diesen Worten). So ist David, in den sie eigentlich verliebt ist, nicht mehr so besonders, nur weil er so oft von Computern spricht und das ein Thema ist, das man doch nicht leidenschaftlich verfolgen kann, zumal es derart langweilig ("sagen wir, wie es ist") ist.

Alles in einem war ich doch sehr von diesem Buch enttäuscht. Vor allem durch das vermittelte Bild eines jungen frechen Mädchens, welches genau eine solche Person zu sein scheint, die vor Lehrern und Älteren keinen Respekt mehr hat. Viele Witze waren zu gewollt und flach und Zickenterror ist nun wirklich nicht nötig. Die Geschichte an sich war auch eher lau.



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