Caraval
Caraval (engl.)
von
Stephanie
Garber
Reihe: Caraval
Seitenzahl: 400
Erschienen: März
2017
Verlag: ivi
Preis: 14,99
€ (Klappenbroschur); 12,99 € (E-Book)
Bände:
Ein weiterer Band ist in Planung
Inhalt
Scarlett Dragna fürchtet sich vor ihrem Vater, dem grausamen Governor der Insel Trisda. Sie träumt davon, ihrem Dasein zu entfliehen und Caraval zu besuchen, wo ein verzaubertes Spiel stattfindet. Doch ihr Wunsch erscheint unerreichbar – bis Scarlett von ihrer Schwester Donatella und dem geheimnisvollen Julian entführt wird, die ihr den Eintritt zu Caraval ermöglichen. Aber ist Caraval wirklich das, was Scarlett sich erhofft hat? Sobald das Spiel beginnt, kommen Scarlett Zweifel. Räume verändern auf magische Weise ihre Größe, Brücken führen plötzlich an andere Orte und verborgene Falltüren zeigen Scarlett den Weg in finstere Tunnel, in denen Realität und Zauber nicht mehr voneinander zu unterscheiden sind. Und als ihre Schwester verschwindet, muss Scarlett feststellen, dass sich ein furchtbares Geheimnis hinter Caraval verbirgt ...
Aufmachung
Die Aufmachung ist etwas wahrhaft Wunderschönes an diesem Buch. Nicht nur harmonieren Einband und Titel, sondern spiegelt sich auch ein faszinierender Teil der Geschichte sowie das Zeichen von Caraval wider. Es ist ebenfalls erwähnenswert, dass die Karte aus dem Original übernommen wurde, wenngleich sie nicht notwendig für das Lesen ist. Dennoch ist es ein schönes Extra, ebenso wie die Eintrittskarten für Caraval auf den Innenseiten der Klappbroschüren.
Neben der amerikanischen Ausgabe, nach welcher auch die deutsche gestaltet worden ist, gibt es eine wunderschöne UK-Ausgabe, die den symbolischen Wert der Geschichte, unter anderem, dass es eine Licht- und Schattenseite gibt, darstellt. Bestimmte Elemente aus dem Buch werden sogar unter dem Schutzumschlag dargestellt.
Die Aufmachung ist etwas wahrhaft Wunderschönes an diesem Buch. Nicht nur harmonieren Einband und Titel, sondern spiegelt sich auch ein faszinierender Teil der Geschichte sowie das Zeichen von Caraval wider. Es ist ebenfalls erwähnenswert, dass die Karte aus dem Original übernommen wurde, wenngleich sie nicht notwendig für das Lesen ist. Dennoch ist es ein schönes Extra, ebenso wie die Eintrittskarten für Caraval auf den Innenseiten der Klappbroschüren.
Neben der amerikanischen Ausgabe, nach welcher auch die deutsche gestaltet worden ist, gibt es eine wunderschöne UK-Ausgabe, die den symbolischen Wert der Geschichte, unter anderem, dass es eine Licht- und Schattenseite gibt, darstellt. Bestimmte Elemente aus dem Buch werden sogar unter dem Schutzumschlag dargestellt.
Meine Meinung
Welche Enttäuschung dieses unsagbar beliebte Buch doch war, lässt sich kaum in (positive) Worte fassen. Ich werde auch nur recht grob bezüglich der Handlung und des Inhaltes bleiben, um nicht aktiv zu spoilern.
Seit ihrer Kindheit träumt Scarlett, das magische und atemberaubende Spiel,
die Show von Caraval besuchen zu dürfen. Teils aus eigenem Interesse, denn
ranken sich viele Geschichten um dieses legendäre Spiel, aber auch aufgrund
ihrer Schwester, um ihr nach einem tragischen Ereignis und wegen ihres
grausamen Vaters etwas Schönes zu geben. Deshalb schreibt sie Jahr um Jahr
Briefe an den Master von Caraval namens Legend, bis er auf einmal antwortet,
gerade zu jener Zeit, in welcher ihre große Hochzeit bevorsteht. Nun besteht
die Frage, ob Caraval die Chance ist, vor ihrem Vater zu fliehen oder doch der
zukünftige Ehemann Erlösung bringt. Vielleicht ist es sogar ein ganz anderer
Mann, der ihr Leben verbessert.
Hätte ich diese Inhaltsbeschreibung gelesen, wäre das Buch wohl nicht in
meinen Händen gelandet, obschon es nach vielen Stimmen sehr gut sein soll, aber
genau das ist es nicht. Es zeigt weder eine neue und magische Welt, eine
innovative Idee, noch ist es sonderlich gut geschrieben oder besitzt besondere
Charaktere und einen Plot voller unerwarteter Wendungen. Für mich war es
lediglich eines jener Bücher, das nach der Lückentextvorgabe für Jugendbücher
geschrieben worden ist. Doch fangen wir am Anfang an.
Diesen empfand ich nämlich als vollkommen in Ordnung. Der Schreibstil war
möglicherweise etwas jungfräulich, doch da es anscheinend Stephanie Garbers Debüt
ist, dachte ich, er würde sich noch entwickeln, sowie auch die Charaktere, die
Geschichte etc. Leider irrte ich mich diesbezüglich gewaltig, denn traten
kleine Mängel mit zunehmender Wiederholung stärker hervor. Zum einen war es der
Schreibstil, der vor allem die Umgebung um die Hauptperson Scarlett beschrieb,
so ebenfalls um andere Charaktere. Hierbei war auffällig, dass gewisse
Schlüsselwörter oftmals jedes Mal auftraten, sobald die Person in Erscheinung kam.
Beispielsweise der Zylinder von Legend, der Geruch von Scarletts Vater oder die
braunen Augen eines gewissen jungen Mannes, der den beiden Schwestern auf der
Reise zu Caraval half. Des Weiteren entwickelte sich die seltsame Eigenart von
Scarlett, Dinge und Gefühle in Farben zu beschreiben. An sich wäre es ein
interessantes sprachliches Mittel, doch in diesem Buch war es lediglich
nervend, zumal es in den seltsamsten Zusammenhängen verwendet wurde und man
viele gleiche Sätze nur mit anderen Wörtern vorfand. Neben der Beschreibung
mittels Farben, waren viele Metaphern,
sprachliche Bilder vorzufinden, was nicht immer notwendig war, sondern für mich
etwas Erzwungenes hatte, als wolle das Buch besonders anders und intelligent
sein, doch hinter den philosophisch wirkenden Worten steckte schlussendlich
nichts.
Auf ähnliche Weise wie der Schreibstil, missfielen mir die Charaktere. Die
Hauptcharaktere waren so durchschnittlich wie ihre Namen. Ich habe nichts gegen
Scarlett oder Julian, aber mit diesen Namen verbinde ich nicht nur
außergewöhnliche Charaktere, sondern eher jene, die nach einem Muster
geschrieben worden sind, Klischees. Mit ihnen waren auch alle anderen entweder ohne Tiefe,
sehr langweilig oder unglaubwürdig. Über manche Personen erfährt man viel, über
andere nichts. Und zu keiner konnte ich eine emotionale Bindung aufbauen. Am
Schlimmsten war mitunter, dass das Buch aus der Sicht von Scarlett erzählt wird,
welche ganz typisch sofort dem heißen Mann verfällt und immer von ihren
schlimmen Erlebnissen mit ihrem Vater erzählt, doch auch nur erzählt. Die Worte
sind niedergeschrieben und sagen, wie es sein soll, aber die Kunst des
Erzählens eines Buches, Gefühle und Vorahnungen hinter den Worten zu
verstecken, ohne dass man es direkt liest, sondern schlichtweg weiß, gibt es
hier nicht. Stattdessen sagt Scarlett etwas ihren Handlungen Widersprüchliches
und hierbei ist es kein inneres Verdrängen oder dergleichen. Sie ist ein sehr
weicher weiblicher Held, der jedoch als stark dargestellt wird, sich kaum
entwickelt und gegen schwache Gegenspieler zu kämpfen hat. Alles wird viel
schlimmer dargestellt, als es eigentlich ist.
Die Handlung besteht aus der Suche nach Hinweisen, die Scarlett immer
zufälligerweise in die Hände fallen. Andere Mitspieler bekommt man kaum mit, da
für sie dieses Spiel nicht so ernst ist. Es ist eine haltlose Erzählung, mit
einem viel zu vorhersehbaren Verlauf, dummen und teils lächerlichen Szenen. Das
englische Wort cringe beschreibt
meine Gefühle für den Großteil des Buches perfekt.
Zusammenfassend war es ein Buch, welches mich eher traurig in Hinblick auf
die Entwicklung der Jugendbücher gemacht hat. Es möchte mehr sein als es ist,
sucht dennoch die einfachsten und vorhersehbarsten Wege und baut darauf auf,
dass alles nicht so ist, wie es in dem Spiel Legend zu sein scheint, oder etwa
doch? Obschon der Anfang gut zu lesen war, zerstörte die Liebesgeschichte
komplett die Geschichte, die durchaus Potential in sich trug, bis gewisse
Richtungen eingeschlagen wurden, die in mancher Hinsicht unterdurchschnittlich
waren. Ich kann es nicht ernst nehmen und würde es nur sehr ungern erneut
lesen. Vielleicht ist es für andere etwas, aber persönlich erwartete und
wünsche ich mir mehr von einem Buch.
Vielen Dank an den ivi-Verlag für
die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares.
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