Der Papiermagier
The Paper Magician (engl.)
von
Charlie N.
Holmberg
Reihe: Die
Papiermagier-Serie
Seitenzahl: 254
Erschienen: Mai
2015
Verlag: AmazonCrossing
Preis: 9,99
€ (Taschenbuch);
4,99 € (E-Book; kostenlos mit kindle unlimited)
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Bände:
Der
Glasmagier (Band 2)
Die Meistermagier (Band 3)
Die Meistermagier (Band 3)
Inhalt
Ceony hat die Tagis-Praff-Schule für magisch Begabte als Klassenbeste abgeschlossen und wird trotz ihres Traums von Metallmagie zu dem Papiermagier Emery Thane in die Lehre geschickt. Doch die Zauber, die Ceony bei Thane lernt, erweisen sich überraschenderweise als fabelhaft: Sie lernt, Papierkreaturen zu animieren und erweckt Abbilder aus Büchern zum Leben, liest sogar in der Zukunft. Während sie diese Wunder erforscht, erfährt sie auch von den Gefahren verbotener Magie. Eine Exzisorin – eine Anwenderin der finsteren Fleischmagie – überfällt das Landhaus und reißt Thane das Herz aus der Brust. Um das Leben ihres Lehrers zu retten, muss Ceony sich der Magierin stellen und gerät in ein Abenteuer, das sie in die Kammern von Thanes immer noch schlagendem Herzen führt und die Tiefen seiner Seele enthüllt. Der Debütroman »Der Papiermagier« der Autorin Charlie N. Holmberg entführt den Leser in ein außergewöhnliches, dunkles und skurriles Abenteuer, das Leser aller Altersstufen in seinen Bann zieht.
Aufmachung
Ein wirklich schönes Cover, welcher mit dem Titel harmoniert und die Papiermagie darstellt. Doch obschon das Herz eine große Rolle spielt, passen die Papierabbilder nicht so recht zu dem Inhalt, denn sind Vögel von einer entscheidenden Bedeutung.
Meine Meinung
Ein weiteres Buch über die faszinierende Welt der Magie. Ein weiteres Mal ein Ansatz mit großem verschwendeten Potenzial.
Gegen ihren sehnlichsten Wunsch muss die Protagonistin Ceony der
langweiligsten aller Magiearten nachgehen. Der Papiermagie. Nach ihren
ausgezeichneten Abschluss an der Tagis-Paff-Schule für Menschen mit magischer
Begabung, muss sie sich der Magie mit Papier hingeben und ist dies im Leben nur
ein einziges Mal möglich, sodass sie immer an diesen und keinen anderen von
Menschen geschaffen Stoff gebunden sein wird. Hinzu kommt, dass ihr Lehrmeister
nicht ganz bei klarem Verstand zu sein scheint.
Schon der Einstieg in die Geschichte ließ Zweifel in mir aufkommen, da er
nicht nur typisch, sondern auch recht plump war. Ein Mädchen, welches mit ihrer
trotzigen Art gegen ihr Schicksal rebelliert und schnell merkt, dass sie sich
vollkommen täuschte, denn durch ihren selbstverständlich gut aussehenden,
freundlichen und mysteriösen Lehrer Thane, entdeckt sie den Reiz und die
Faszination in der Papiermagie. Aber in der Vergangenheit ihres Lehrers liegt
eine Tiefe Dunkelheit, verbunden mit der verbotenen Exzision, der uralten
Fleischmagie, die die Gegenwart einholt und Ceony auf einen das Leben
bedrohenden Weg schickt.
Leider entwickelt sich das ganz Buch nicht über seine überschaubare Länge
und seine einzelnen Teile bauten keine richtige Harmonie zueinander auf. So zum
Beispiel das Steampunksetting, welches nicht nötig für die Handlung gewesen
wäre und keinerlei Bedeutung für die Handlung trug. Im Gegenteil, es wäre in
einer Welt ähnlich der heutigen sogar wesentlich interessanter gewesen, wenn
man nur einmal den Bedeutungsverlust des Papieres nimmt. Stattdessen steht nur
die These, dass Papiermagie die am wenigsten geschätzte und benötigte Magie
ist, ohne richtige Begründung da. Wirklich ohne richtige Begründung! Dies ist
vor allem ein prägnanter Punkt des Buches - vieles ist nicht durchdacht. Es
fängt mit dem Logikfehler an, dass Menschen nur Magie auf jene Materialien
ausüben können, die sie einst schafften, doch genau genommen wäre es rein nach
dieser Definition lediglich die Fleischmagie, deren sie sich betätigen könnten.
Papier ist Holz, ergo Pflanzen, Metalle sind Metalle. Nur den Bereich Gummi
kann man noch nachvollziehen. Bezüglich der Magie fehlte mir sehr die Tiefe.
Abgesehen von dem instabilen Aufbau der Welt, welcher eher einem Gerüst als
etwas Fertigem glich, erzählte Charlie N. Holmberg eine eindimensionale und
überwiegend oberflächliche Geschichte, orientiert an vielen Klischees. Der
Großteil des Handlung erzählte kleine Auszüge des Magiers Thane, die Ceony nach
und nach entdeckte, doch fühlte es sich wie eine einzige, von Anfang an
vorhersehbare Wiederholung an. Es fehlte das Verborge, welches von dem Leser
mit Spannung und Interesse in Erfahrung gebracht werden möchte.
Und schließlich die Charaktere. Ceony war eines dieser unverkennbaren
Mädchen im Teenageralter, welches man durchaus jünger schätzen könnte, mit mehr
Glück als der beschriebenen Klugheit. Thane sollte ein Mann sein, welcher für
alle sympathisch auf seine schräge Art ist. Der Hund an der Seite von Ceony war
der treue Gefährte. Und die böse Gegenspielerin, die nichts Böses an sich trug.
Ihr wurde nur das stereohafte Aussehen gegeben und auch die immer
gleichwährenden Handlungsweisen. Man konnte sie absolut nicht ernst nehmen,
unter anderem wegen ihrer den Stil des Steampunks brechenden Sprache. Man kann
sogar fast sagen, dass sie lächerlich war. Dies führte dazu, dass die Handlung
nicht so recht funktionieren wollte und überaus langweilig war.
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