Mittwoch, 2. November 2016

Rezension - "To all the boys I've loved before" von Jenny Han


To all the boys I’ve loved before
To All the Boys I‘ve Loved Before (engl.)
von
Jenny Han

Reihe: To All the Boys I‘ve Loved Before
Seitenzahl: 352
Erschienen: Juli 2016
Verlag: Carl Hanser
Preis: 16,00€ (Taschenbuch); 11,99€ (E-Book);
19,99€ (Hörbuch)

Bände:
P.S. I still love you (Band 2, erscheint im Januar/Februar 2017)
            Always and Forever, Lara Jean (Band 3; englisch, erscheint im April 2017)

Inhalt

Lara Jeans Liebesleben verlief bisher eher unauffällig. Nicht, dass es ihr an Herz oder Fantasie mangelte. Im Gegenteil, Liebeskummer hatte sie schon oft, und unsterblich verliebt war sie auch schon. Einmal sogar in den Freund ihrer großen Schwester. Klar, dass sie das keinem anvertrauen kann. Außer ihrer Hutschachtel. Denn um sich ihrer Gefühle klar zu werden, schreibt Lara Jean jedes Mal einen Abschieds-Liebesbrief, in dem sie so richtig ihr Herz ausschüttet, und legt ihn dort hinein. Diese fünf Briefe sind ein streng gehütetes Geheimnis. Bis zu dem Tag, an dem auf mysteriöse Weise jeder Brief seinen Empfänger erreicht und Lara Jeans rein imaginäres Liebesleben völlig außer Kontrolle gerät …


Aufmachung

Das Cover mit dem passenden Titel dazu, spielt wunderschön den Inhalt des Buches wieder und auch die Stimmung. Die abgebildete Person kann durchaus Lara Jean sein. Es wirkt so unglaublich sanft und wirklich hübsch. Doch finde ich die Art der Schrift im Original etwas schöner, ebenso die Farbgebung.

Meine Meinung

Dieses Buch liebe und hasse ich gleichzeitig. Wie passend.

Zu aller erst, möchte ich anmerken, dass ich dieses Buch als Hörbuch gehört habe und dieses laut der Hülle eine gekürzte Lesung ist, weshalb es durchaus sein könnte, mir fehlt Tiefbewegendes (nicht).

Um mit der Liebe zu einem Jungen abzuschließen, hat Lara Jean beschlossen, jedem dieser einen Brief zu schreiben, natürlich würde sie diese nicht abschicken. Doch als gerade alles gut zu sein scheint, erreichen eben jene Liebesbriefe ihre Adressaten, was nie hätte passieren sollen. Und ab diesem Moment scheint alles schief zu laufen, so zumindest nach Lara Jean.

Das ist nämlich ein großer Punkt, würde sie nicht solch ein Drama aus allem machen, sondern normal reden und sich über ihre Gefühle bewusst werden, eine Ruhepause einlegen, dann wäre nichts von all dem im Buch passiert. Allgemein fühlte sich das Buch nicht sonderlich ereignisreich an, zumal sämtliche Dinge schon von ihren Anfangspunkten an vorhersehbar waren. An aller erster Stelle steht für mich der Schuldige des Briefeverschickens. Zum Schluss wird es geklärt, doch erschien es mir viel zu einfach. Ebenfalls war die Liebesgeschichte eher lau. Jeder weiß, was aus Peter und Lara Jean wird, dass alles kein Spiel ist, und auch aus ihr und Josh. Warum musste Letzterer auch ausgerechnet der Freund ihrer Schwester sein? Man hätte es doch ein wenig spannender gestalten können. Wo der Anfang ruhig ist, wird zum Schluss vieles abgehandelt.

Fast alle Charaktere hatten etwas, auch wenn bei vielen das Thema "Hinter der Person ist viel mehr und nicht alles ist wie es scheint" aufgegriffen wurde. Lara Jean, die nicht ganz das zurückhaltende Mädchen ist, wie alle denken. Oder Peter, der doch ganz in Ordnung ist. Leider empfinde ich Lara Jean im Nachhinein etwas überzogen, denn ist wieder einmal sie jener Hauptcharakter, der auf einmal zwischen Jungs gerät und in der Familie beinahe derjenige mit kaum herausragenden Fähigkeiten ist. Aber dennoch mochte ich sie, ebenso andere. Wie kann ein Buch nur einen solchen Zwiespalt in einen selbst hervorrufen?

Schließlich der Schreibstil. An manchen Stellen hatte er etwas, aber - vielleicht liegt es an der gekürzten Fassung - erschien er mir abgehackt und nicht vollständig ausgefüllt. Es fehlten in gewissen Momenten die Gefühle und trotzdem war Tiefe dar.

Ich mochte, nein liebte den Mittelteil, auf seine Art und Weise. Hingegen war der Schluss ein solcher, der nur wenige Sätze für ein schönes und rundes Ende gebraucht hätte, aber stattdessen wird auf Folgebände hingearbeitet. Nur was soll in diesen noch geschehen? Trotzdem liebe ich das Buch, wenngleich ich mich einfach nur darüber aufregen könnte.

Zum Hörbuch (gelesen von Leonie Landa, 7h 23)

Schon die ersten Worte haben mich an dieses Buch gefesselt. Die Leserin Leonie Landa hat die passende Stimme für Lara Jean. Sie betonte an den, für mich zumindest, richtigen Stellen, erzählte emotional und glaube ich, dass ich durch sie vor allem das Buch lieben lernte. Hätte ich es gelesen, dann hätte ich keinen solch tiefen Kontakt zu der Hauptperson, aus derer Sicht es erzählt ist, aufbauen können. Man konnte sich unglaublich gut in sie hineinversetzen.


Möglicherweise hätte das Buch in der geschriebenen Form zu langatmig sein können, aber das Hörbuch konnte ich nicht mehr weglegen und fühlten sich die sieben Stunden viel zu kurz an. Liebend gerne würde ich weiterhören, doch nicht lesen. Dieses Hörbuch ist absolut zu empfehlen.

Vielen Dank an den cbj-audio-Verlag für die Bereitstellung dieses wundervollen Rezensionsexemplars in Hörbuchform.

cbj audio

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