Montag, 12. Dezember 2016

Rezension - "Elias & Laia - Die Herrschaft der Masken" von Sabaa Tahir


Elias & Laia – Die Herrschaft der Masken
An Ember in the Ashes (engl.)
von
Sabaa Tahir

Reihe: Elias & Laia
Seitenzahl: 507
Erschienen: Mai 2015
Verlag: one
Preis: 16,99€ (Hardcover); 10,00€ (Taschenbuch);
12,99€ (E-Book); 16,99€ (Hörbuch)

Bände:
Elias & Laia – Eine Fackel im Dunkel der Nacht (Band 2)

Zwei weitere Bücher sind in Planung

Inhalt

Wie überlebt man in einer Welt, in der Männer mit silbernen Masken jeden Tag den Tod bringen können? Wie kann man sich selbst treu bleiben, wenn die Herrschenden des Imperiums alles dafür tun, voller Grausamkeit ein ganzes Volk zu unterjochen? Elias und Laia stehen auf unterschiedlichen Seiten. Und doch sind ihre Wege schicksalhaft miteinander verknüpft.
Während Elias in der berühmten Militärakademie von Schwarzkliff dazu ausgebildet wird, als Elite-Krieger die silberne Maske der Macht voller Stolz und ohne Erbarmen zu tragen, muss Laia täglich die Willkür der Herrschenden fürchten. Als ihre Familie ermordet wird und ihrem Bruder die Hinrichtung droht, schließt sie sich dem Widerstand an. Als Sklavin getarnt, dringt sie in das Innerste von Schwarzkliff vor. Dort trifft sie auf Elias, den jungen Krieger, der eigentlich ihr Feind sein müsste ...


Aufmachung

Ich finde das deutsche sowie auch das originale Cover unglaublich schön. Beide haben im Verborgenen Bilder (im Deutschen, das Auge und im Englischen, die Schrift), was ein einzigartiges Detail ist. Obschon der Titel in der deutschen Sprache passt, so empfinde ich das Englische noch ein wenig interessanter und es spiegelt Worte aus dem Buch wieder.
Des Weiteren gibt es noch eine neuere Edition, die ebenfalls wunderschön ist, hingegen schon zu viel verraten könnte.

Meine Meinung

Als ich das Buch zum zweiten Mal las, dies nach einem Jahr, zeigte sich mir eine andere Seite.

Elias und Laia können unterschiedlicher nicht sein. Er wurde zu einer Maske ausgebildet, welche aus dem Volk der Martialen entspringen und tödliche Kämpfer sind. Sie entstammt den Kundigen, welche seit vielen Jahren durch einen folgenschweren Fehler von den Martialen unterworfen werfen. Er möchte seinem Leben entfliehen, während sie als Sklavin den einzigen Weg eingeht, der ihren Bruder retten kann. Zwei Welten treffen aufeinander und im Kern könnten sie ähnlicher nicht sein.

Nach einem Jahr schien ich den größten Teil des Buches wieder vergessen zu haben, doch ein durchaus gutes Gefühl war zurückgeblieben. Ich meinte mich an eine zauberhafte Welt erinnern zu können, mit Schmerz und Liebe, dem Unmöglichen und der Hoffnung. Sabaa Tahir hat einen wunderschönen Schreibstil, der Elias und Laias gelteilte Sichtweisen miteinander zu einem großen Ganzen verschmelzen lässt und nicht darunter leidet, sondern dem Buch mehr Seele und Spannung gibt. Die Worte schaffen eine traumhafte und atemberaubende Atmosphäre - dunkel, mystisch, anders -, obwohl die Beschreibung der silbernen Maske weiterhin Unklarheiten hervor bringt. Auch spürt man die Tiefe der Geschichte und deren Alter, als würde sie tatsächlich schon über Jahrhunderte bestehen und Wirklichkeit sein. Es schien erst der Anfang zu sein.

Doch während des Lesens, bei welchem immer wieder Bilder der Erinnerung aufblitzten, fiel mir auf, wie vorhersehbar dieses Buch eigentlich ist. Ohne zu wissen, was passiert, kann man dennoch sagen, dass viele Handlungsverläufe offensichtlich sind und die Charaktere dadurch nur überaus blind erscheinen. Des Weiteren wirkt alles viel zu einfach. Beschreibungen, die große Stärke und ein genaue Vorstellung schafften, wurden durch kleine Handlungen entkräftet, verloren an Substanz. Erschütternde Ereignisse wurden vergessen und manchmal lernten die Charaktere nicht daraus, wenngleich sie sich wiederum weiterentwickelten, aber teils in unvorstellbare Richtungen.

Viele der Charaktere waren leider nach der allseits bekannten Vorlage entworfen, was die Umgebung und Handlung nicht verbergen konnte. Das rebellische Mädchen, die treue Freundin, der heiße Kämpfer mit einem weichen Kern, der böse Gegenspieler ohne viel dahinter. Und dabei basiert erneut alles auf der Liebe, die vorhanden ist, aber sich lückenhaft entwickelte. Andere Worte deuten hingegen auf eine Liebe hin, die nicht da ist. Aus diesem Grund war es nicht nur ein Liebesdreieck, sondern es waren zwei, denen aber die Magie fehlte. Dennoch hatten alle etwas Faszinierendes auf ihre Art und Weise. Nur ist es nervenaufreibend, dass Elias sich all die Jahre die Maske hatte überstreifen können, aber plötzlich war es mit der Vernunft und Überlegung vorbei.

Das Buch hat seine mitreißenden Stellen, viele davon, manchmal mit leichtem Humor unterlegt, aber wird es aus seiner Einzigartigkeit durch seine Normalität herausgerissen. Und trotzdem bleibt die Spannung auf das Folgende bestehen, obschon das Ende abzusehen war. Tahir hat den Anstoß zu einer wunderschönen Welt gegeben.

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