Dienstag, 13. Februar 2018

Rezension - "Die Dunkelmagierin" von Philipp Arthur

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Die Dunkelmagierin
von
Arthur Philipp

Reihe: Der graue Orden (Band 1)
Genre: Heroische Fantasy
Seitenzahl: 576
Erschienen: Februar 2017
Verlag: Blanvalet
Preis: 14,99 € (Klappenbroschur); 11,99 € (E-Book)

Bände:
Die Feuermagierin (Band 2)

Inhalt

Fejas Talent für die Magie ist groß, doch noch kann die junge Frau es nicht nutzen. Als sie sich entschließt, der Schule der grauen Magier beizutreten, wird sie rasch zum Spielball der Intrigen der Mächtigen. Denn einst waren die grauen Magier gefürchtet, und es gibt Kräfte im Orden, die diesen um jeden Preis wieder zur alten Macht zurückführen wollen. Feja muss rasch lernen, ihre Magie zu nutzen, oder sie wird zwischen den Fronten zerquetscht werden. Doch niemand im Orden ahnt, dass eine dritte Partei Vorbereitungen trifft, um die tausend Jahre alte Ordnung zu zerschlagen – und Feja soll ihr Werkzeug sein …


Aufmachung

Das Cover ist wirklich wunderschön, da es voller filigraner Details ist, wie der Silhouette des Sitzes des Grauen Ordens, an welchen die Protagonistin gerät. Zudem regt der Titel Interesse an und trifft er gewissermaßen auf die Protagonistin zu.

Schön sind ebenfalls die Karten, drei davon, welche einen ein besseres Verständnis für die Welt geben und dabei noch sehr schön aussehen.

Meine Meinung

Der Titel als auch die Beschreibung waren vielversprechend. Schlussendlich konnte ich mich leider nicht für dieses Buch mit seiner allzu ausschweifenden Länge begeistern.

Feja ist eine junge Frau auf der Suche nach ihrem Vater, weshalb sie den schweren Weg quer durch das ganze Land auf sich genommen hat. Doch anstatt auf Informationen zu ihrem Vater zu treffen, erfährt sie von ihrem Potential, eine Magierin werden zu können. Die Monde sprechen ihr große Fähigkeiten zu, weshalb sie auf der Magieschule des Grauen Ordens aufgenommen wird – ein Ort, der von einer dunklen Vergangenheit geprägt ist. Zu spät bemerkt Feja, dass nicht Wenige ihren Vorteil aus ihr ziehen wollen, während sich etwas zusammenbraut, das alles verändern wird.

Arthur Philipp hat eine interessante Welt gestaltet in dem für dieses Genre typischen, altertümlichen Setting. Gespickt ist die Welt mit vielen Details und einer faszinierenden Umschreibung der Magie und ihrer Anwendung. Die Komplexität ist einerseits wundervoll, andererseits in ihrer Fülle verwirrend, zumal manch Erzähltes keine Rolle für die Handlung spielt und nicht unbedingt die Welt erweitert. Dabei ist das Ganze in einem gut zu lesenden, dennoch langatmigen und recht zähen Stil geschrieben.

Hinzu kommt eine recht gewöhnliche Handlung, mit wenigen unvorhersehbaren Ereignissen oder verborgenen Eigenschaften der Charaktere. Wieder einmal werden die typischen und einfachsten Wege genommen, vor allem die Magie betreffend. Besonderheiten sollen mit dieser Art der Erzählung der Story hervorgehoben werden und unter anderem den Konflikt zwischen dem Guten und dem Bösen schaffen, aber zu oft hat man das Gleiche gelesen und entsteht eher eine ermüdende Monotonie von Kapitel über Kapitel.

Ebenso wenig können die Handlungsträger überzeugen. Zu viele Namen vermischen sich miteinander und so ist es schwer sie auseinanderzuhalten oder sich gar an die dazugehörige Person zu erinnern, da die meisten Charaktere sehr trüb und skizzenhaft umrissen werden. Es ist üblich in Erwachsenenliteratur des Fantasy-Genres, dass sich mehr auf die Persönlichkeit als auf das Aussehen konzentriert wird und vorwiegend Taten eine Figur prägen. Hier hingegen ähneln sich die handelnden Personen eher als dass sie sich voneinander unterschieden. Dass einer mehr lächelt als ein anderer würde einem kein prägendes Bild geben. Ich meine hiermit nicht, dass mir die Beschreibung des äußeren Erscheinungsbildes gänzlich fehlt. Denn ist es nichts entscheidend, vor allem da es kaum eine Rolle für den Menschen an sich spielt, aber nicht einmal mithilfe von diesem konnte man sich Namen merken. Außerdem ist es doch etwas seltsam, wenn die einzige Magierin mit sehr dunkler Hautfarbe bis ins Detail beschrieben wird. Der Protagonistin mag dies fremd sein und auf der Insel ist es gewiss nichts allgegenwärtiges, aber erzählt wird nicht nur aus Sicht von Feja und im Kontrast hat man – übertriebener Weise -  nur Schatten mit einem zugeordnete Wort. Davon absehend, ist es dementsprechend schwer mit Namen von wenig farbig erscheinenden Menschen zurechtzukommen, liest man nicht ohne Pausen. Zu wenig heben sie sich voneinander ab.

Neben der Geschichte an sich hatte ich überaus große Probleme mit der Hauptcharakterin, die auf Dauer sehr nervig und belastend ist. Ihr passiert äußerst viel, vor allem wird sie mit viel Neuem konfrontiert, aber ändert sie sich nicht sonderlich. Ewig bleibt sie auf ein und derselben Schiene und lernt kaum aus ihren Fehlern. In gleicher Weise haben Erlebnisse aus ihrer Vergangenheit unerklärlicherweise kaum Einfluss auf sie ausgeübt. Ferner wird man der überströmenden Komplimente ihr gegenüber schnell müde. Zwar gibt es stets kleine Schwächen, die nicht unerwähnt bleiben, aber sofort ist Feja in der Lage, sie auszubessern, ganz von eher hinderlichen Charakterzügen abgesehen, und wird augenblicklich mit Lob übergossen. Darüber hinaus muss ich sagen, dass sie sich teilweise recht widersprüchlich in ihren Handlungen ist, einerseits ist sie deutlich eine noch sehr junge Frau, andererseits ist eine reife Liebe auf vielleicht befremdliche Art vorhanden. Die betrifft auch eine ihrer jüngeren Freundin, deren von Liebe getriebenes Handeln nicht dem eines Kindes gleicht.

Resümierend konnte ich mich nur wenig für das Buch begeistern. Es gab Stellen von wenigen Seiten, die man gern las. Der Weltaufbau ist wirklich ansprechend, aber entwickelte sich die Lektüre zu einer mit nur kurzweiliger Spannung zum Ende hin, eher schwammig gezeichneten Figuren und flach und belanglos wirkenden Intirgenspielchen. Möglicherweise ändert sich all dies im Folgeband, aber hege ich nach dem Erlebnis derart vieler Seiten nur wenig Interesse dafür.



Vielen Dank an den Blanvalet-Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares.

Blanvalet

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