Vier Farben der Magie
A Darker Shade of Magic (engl.)
von
V. E. Schwab
Reihe: Weltenwanderer-Trilogie
(Band 1)
Genre: Fantasy/Young Adult
Genre: Fantasy/Young Adult
Seitenzahl: 496
Erschienen: April
2017 (engl. Februar 2015)
Verlag: FISCHER
Tor
Preis: 9,99
€ (Taschenbuch); 9,99 € (E-Book)
Bände:
Die
Verzauberung der Schatten (Band 2)
Die Beschwörung des Lichts (Band 3, erscheint im April 2018)
Die Beschwörung des Lichts (Band 3, erscheint im April 2018)
Inhalt
Es gibt vier Farben der Magie: Im roten London
befindet sie sich im Gleichgewicht mit dem Leben. Im weißen London wird die
Magie versklavt, kontrolliert, unterdrückt. Dem grauen London ist sie fast
abhandengekommen. Und im schwarzen London hat sie das Leben selbst vertilgt.
Als einer der wenigen Antari springt Kell zwischen den
verschiedenen Welten hin und her. Doch er führt ein Doppelleben: Er ist
Botschafter der Könige, aber auch ein Schmuggler. Eines Tages wird ihm als Bezahlung
für einen außergewöhnlichen Botengang ein schwarzer Stein zugesteckt. Dass es
sich um ein mächtiges magisches Artefakt handelt, merkt er erst, als er sich
von einem gefährlichen Feind verfolgt sieht, der ihm das gute Stück abjagen
möchte und dabei vor keinem Mittel zurückschreckt.
Auf der Flucht trifft der Magier die gewitzte Diebin
Delilah Bard, die Kell zunächst ausraubt, ihm dann aber hilft. Allerdings
erwartet sie eine Gegenleistung von ihm ...
Schon allein in der englischen Version gibt es zwei verschiedene Ausgaben, die beide etwas Besonderes an sich haben. Allgemein empfinde ich die Cover und Titel als sehr schön und passend gestaltet, auch in der deutschen Version. Zudem gefällt mir, dass sie recht minimalistisch gehalten sind. Das amerikanische Cover spricht mich hierbei am meisten an. Mittlerweile gibt es schon eine Collector’s Edition, was ich zwar nicht ganz nachvollziehen kann, aber viele Fans erfreut es sicherlich.
Meine Meinung
Ich gab der Autorin eine zweite Chance, zumal mich die Inhaltsbeschreibung
sehr angesprochen hatte, doch leider konnte sie mich auch dieses Mal nicht
überzeugen.
Es existieren drei Welten, genauer gesagt vier. Sie alle hegen eine
spezifische Bindung zur Magie. Das graue London, das keine Magie mehr in sich
trägt. Das rote London, in welchem mit der Magie im Einklang gelebt wird. Das
weiße London, wo die Magie fast bis zur Ausrottung unterdrückt wurde. Und das
schwarze London, in welchem die Magie die Macht übernahm. Einst waren sie durch
Portale miteinander verbunden, doch sind diese nun verschlossen, ebenso wie die
vierte Welt – das schwarze London, denn war dieses für das Unglück
verantwortlich. Nur die Antari sind in der Lage durch ihre Blutmagie die Barrieren
zwischen den Welten zu übertreten, sodass diese miteinander in Kontakt stehen
können. Als jedoch einer der wenigen Antari namens Kell einen mysteriösen und
machtvollen Stein in die Hände bekommt, entwickelt sich ein Spiel auf Leben und
Tod, bei welchem er von der cleveren Diebin Delilah begleitet wird.
Man merkte sofort, dass dieses Buch anders sein würde. Vom ersten
Augenblick an war ich in der fantastischen Welt gefangen, denn war es einmal
ein anderer Umgang mit Magie und ebenso eine andere Aufteilung. Mich
faszinierte, wie die Magie auf die Welten aufgespalten war und welche
Auswirkungen dies auf diese hatte. So wurden traumhafte Bilder von
unterschiedlichsten Szenarien geschaffen, auch wirkte sich dies auf das
interessante Äußere der Charaktere aus, die eine große Vielfalt aufboten. Die
Magie und ihre Eigenschaften, als auch die symbolische Verkörperung dieser, so
beispielsweise Öl für Feuer oder Sand für die Luft, waren anfangs etwas
Besonderes. Hier handelte es sich nicht nur um eine Darstellung von Schwarz und
Weiß, sondern auch um jene Bereiche dazwischen, was durch die verschiedenen
Möglichkeiten des Umgangs mit der Magie verdeutlicht wurde. Kurz gesagt konnte
mich die geschaffene Welt fesseln und teils auch überzeugen, doch leider endete
es damit.
Schon bei dem ersten Buch, welches ich von Schwab las, hatte ich meine
Probleme mit dem Schreibstil. Ein gewisser Aspekt störte mich und so war es
auch in diesem Werk. Die lustigen und sarkastischen Nebenbemerkungen, durch
Parenthesen in Form von Gedankenstrichen oder in Klammern gebunden, waren auf
der ersten Seite amüsant und unterhaltsam, aber häuften sie sich derartig, dass
sie größtenteils den Lesefluss auf nervige und unnötige Art störten und
schlussendlich nichts Unterhaltendes mehr in sich trugen. Ein weiterer
überflüssiger Kommentar mit nicht einsehbarer Notwendigkeit.
Zudem kamen übertrieben oft wiederholte Betonungen, sei es zum Aussehen
eines Charakters, wie beispielsweise die typisch unterschiedlichen Augen der
Antari, oder zu Wesensarten, den Beweggründen, damit man auch wirklich
verstand, was die Person zum Handeln antrieb und sie derart einzigartig machte.
Für einen aktiven Leser, der sich durchaus das Erscheinungsbild eines
Charakters merken kann, wurde mit diesen nochmals auftretenden und
überflüssigen Beschreibungen die Spannung genommen. Neben diesen Wiederholungen
störten mich ein wenig gewisse sprachliche Stilmittel. Nicht jeder mag es so
empfinden, aber für mich erschienen sie häufig zu übermäßig und gewollt.
Zuletzt wurde man als Leser mit Hervorhebungen in Kursivschrift überhäuft, die
jegliche Eigeninterpretation ausschlossen und sogar die Bedeutung negativ
abschwächten.
Bevor ich direkt zu den Charakteren komme, muss ich ein großes Lob
aussprechen, dass sie in einem für diese Geschichte und die darin vorkommenden
Erlebnisse passenden Alter geschrieben wurden, sodass es glaubwürdiger
erschien. Bedauerlicherweise ist dies für mich der einzig über das Buch hinweg
beständige positive Aspekt. Denn glänzen die Handlungsträger wieder einmal in
ihrer klischeehaften Gestaltung und Konstellation, ihrer dunklen Vergangenheit
und ihren damit einhergehenden Motiven. Sicherlich ist es schwer, gänzlich
Neues zu gestalten, aber kann auch Altbewährtes zu etwas Aufregendem verwandelt
werden, was hier nicht der Fall war. Es war überwiegend schwer richtiges
Mitgefühl für die Charaktere zu entwickeln, da sie immer in seelischer Distanz
blieben und zudem kein Interesse weckten. Der Antari Kell war teilweise
ansprechend, zumal er reizende Probleme und Leidenschaften mit sich brachte.
Die zweite der Hauptpersonen, die nebenbei alle Konzentration bekamen, sodass
die Umgebung trotz den kleinen eingebauten Details verschwamm, war hingegen
zutiefst stumpf. In den ersten Kapiteln redete sie andauernd nur von den
gleichen Dingen, obschon dies ihre Hingabe und ihre Wünsche offen darlegte und
sie charakterisierte, aber fehlte die Tiefe um sie. Sie ist in ihrer Weise so
typisch, dass sie mir nicht in Erinnerung bleibt. Das Störrische, das Gewitzte,
die Widerstandskraft. Auch der Gegenspieler war wenig vielschichtig und eher
ermüdend. Die Kirsche auf dem Ganzen waren die bekannten und langweiligen
Dialoge und das Lustige, das sich ins Alberne verwandelte. Es ist nicht
auszuschließen, dass ich das Besondere an den Figuren nicht erkannt habe, aber
mir fehlten eindeutig die Tiefgründigkeit und der bestimmte Funken.
Schließlich ist das Buch eines, welches wieder einmal gute Ansätze hat und
mit seiner Welt überzeugen könnte, aber man merkt, dass es unbedingt anders und
besonders sein wollte. Vieles driftet in das negativ Klassische, ist man
schnell entnervt von der Art der Charaktere und reißt einen das anhaltende und
allseitige, vorhersehbare und typische Abenteuer nicht mit. Möglicherweise
entwickelt sich die Geschichte noch über die nächsten Bände weiter, aber dieser
zu einfache und simple Auftakt, lässt mich dies nicht vermuten.
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