Wächter und Wölfe – Das Ende des
Friedens
Godblind (engl.)
von
Anna
Stephens
Reihe: Wächter
und Wölfe (Band 1)
Genre: Heroische Fantasy
Genre: Heroische Fantasy
Seitenzahl: 512
Erschienen: Januar
2018 (engl. Juni 2017)
Verlag: Blanvalet
Preis: 16,00
€ (Klappenbroschur); 12,99 € (E-Book)
Zum Buch
Bände:
Darksoul (Band 2; englisch, erscheint im Mai 2018)
Inhalt
Krieg wird kommen, Verrat wird lähmen, Tod wird
herrschen …
Dom ist ein Seher, doch seine Gabe ist mehr Fluch als
Segen, denn seine Visionen sind ungenau und körperlich auszehrend. Da begegnet
er der geflohenen Sklavin Rillirin. Sie warnt ihn und sein Volk vor einer
Invasion der Barbaren. Aber kaum jemand glaubt ihr. Da ereilt Dom eine Vision
von erschreckender Klarheit. Er muss Rillirin vertrauen und den Klan der
Wächter und Wölfe auf den Krieg vorbereiten, sonst wird nicht nur er sterben,
sondern sein ganzes Volk.
Aufmachung
Die deutsche als auch die englische Version des Covers
schaffen eine wunderbar dunkle Atmosphäre, die absolut zu dem Inhalt passt.
Dabei sind die dazugehörigen Titel sehr treffend, wobei das Original noch einmal
mehr durch Titel als auch Untertitel The
Red Gods are rising (dt. Die Roten Götter erheben sich/steigen auf) in
Verbindung mit dem detailreichen Cover das Interesse des Lesers weckt.
Meine Meinung
Eine interessante Beschreibung und ein blutig-düsteres
englisches Cover haben mich auf dieses Buch gebracht und war es absolut kein
Fehlgriff, sondern ein Auftakt, der mich neugierig auf mehr gemacht hat.
Nach beinahe tausend Jahren der Verbannung scheint es
als wäre die Zeit gekommen, dass die Roten Götter wieder ihre Macht
zurückerlangen, so meint die Gesegnete Lanta des Volkes der Mirak. Gleichzeitig
möchte auch sie ihre Position erheben. Dass die entflohene Sklavin Rillirin den
vorherigen König umbrachte und nun ein für Lantas Zwecke nützlicher Nachfolger
den Thron besteigt, kommt ihrer Sache sehr nützlich. Währenddessen braut sich
auch etwas Dunkles in der Hauptstadt des angrenzenden Reiches zusammen. Truppen
versammeln sich und außer dem Seher Dom, bekannt unter Calestar, sieht niemand,
was kommen wird.
Schon früh hat mich dieses Buch mit seiner ganz
eigenen Art gefangen genommen. In einem verglichen mit ähnlichen Büchern dieses
Genres recht rasant werdenden Tempo gestaltet Anna Stephens den Debüt-Auftakt
ihrer neuen Trilogie und greift dabei auf das Mittel der Erzählung aus
verschiedenen Perspektiven zurück. Mittels der kurz gestalteten und sehr
abwechslungsreichen
Figurenwechsel wird einerseits stets der
Spannungsfaden aufrechterhalten, sodass sich das Lesen als ein sehr rasches
Erlebnis herausbildet, der Leser zunehmend gefesselt wird, und die teils
unterschiedlichen Sichtweisen einer Situation sich zu einem komplexen Bild verweben,
das den diversen Kampf eines jeden Einzelnen nachfühlen lässt. Andererseits
kann es auch vorkommen, dass die partiell knappen Kapitel den Lesefluss
abreißen. Kämpfe und Schlachten steigern sich, dominieren die Handlung und
heizen diese zu einer dunkeln, düsteren und bedrohlichen Atmosphäre an, die den
Leser gefangen nimmt. Auffällig sind hierbei zuweilen die blutigen und
drastischen Szenen, so kann man sich schnell in einem detaillierten
Kampfgeschehen zwischen beiden Geschlechtern wiederfinden oder der Folterung
als Opfer für die Roten Götter. Die Welt hätte durchaus vertieft werden können,
denn beschränkt sich die Handlung überwiegend auf die mehr oder minder
skizzenhafte Beschreibung der Hauptstadt Rilporin und die Situation um die
Westgrenze und dem dortigen Gilgoras-Gebirge mit dem Kampf zwischen Rilpor und
Mirak. Ebenso ist der Blick auf die Götter ein noch weiterstgehend
eingeschränkter, da man auf der Seite der Roten Götter und denen des Lichtes
lediglich jeweils zwei Vertreter kennenlernt - die anscheinend einzigen.
Möglicherweise sind dies zwei Elemente, die in den folgenden Teilen tiefer
beleuchtet werden.
Stephens bietet ein breitgefächertes Spektrum an
Charakteren und konzentriert sich dabei auf die Betrachtung des Inneren.
Während das Äußere blass bleibt, was für so manchen Leser ein Manko darstellen
könnte, charakterisieren sich die Figuren durch eine ausgebaute Persönlichkeit
und damit verbundenen Erinnerungen, die geschickt in die Handlung eingewoben
werden und ein Bild von
großer Diversität auf vielen Ebenen schaffen. Doch
sind manche erzählenden Personen weitaus eingehender gezeichnet als andere, was
nicht unbedingt einen großen Schwachpunkt darstellt, aber sie mehr hervorhebt
und dahingehend bedeutungsvoller erscheinen lässt.
Resümierend ist diese kurzweilige Lektüre ein
gelungener Einstieg und mit seiner Vielfältigkeit, vor allem bezüglich der
Charaktere und der angedeuteten Welt, regt sie zu mehr an. Ich bin gespannt die
Entwicklungen im Folgeband zu erfahren und vielleicht tiefer in das von
Stephens geschaffene Universum eintauchen zu können. Dies ist eine wahrlich
schöne Mischung aus Spannung und Humor, Kämpfen und Verbundenheit, der nicht
für jedermann sein mag, aber für mich ist es eine gute neue Entdeckung, die
sich zu lesen lohnt.
Ich danke dem Blanvalet-Verlag
herzlichst für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen