Die Feenjägerin – Das verbotene
Königreich
The Vanishing Throne (engl.)
von
Elizabeth
May
Reihe: Die
Feenjägerin
Seitenzahl: 480
Erschienen: November
2016
Verlag: Heyne
Preis: 14,99
€ (Taschenbuch); 11,99 € (E-Book)
Bände:
Die Feenjägerin (Band 1)
The Fallen Kingdom (Band 3; englisch)
The Fallen Kingdom (Band 3; englisch)
Inhalt
Die Schlacht um Schottland ist verloren, und Aileana Kameron, die letzte Feenjägerin, verschwand durch das magische Portal, das sie eigentlich für immer verschließen wollte. Nun ist sie in den Händen ihres gefährlichsten Feindes und gefangen in der düsteren Feenwelt. Aileana hat schon jede Hoffnung auf Rettung aufgegeben, als sie Hilfe von unerwarteter Seite bekommt und zurück in die Welt der Menschen fliehen kann. Doch dort herrschen inzwischen die Feen. Nur wenn Aileana alles auf eine Karte setzt, kann sie die, die sie liebt, noch retten ...
Aufmachung
Wieder einmal ist das Cover wunderschön gestaltet und bin ich froh, dass dieses Mal das Original übernommen wurde. Mit dem Titel verbunden, der zwar nicht der Übersetzung des perfekten englischen entspricht (zu Deutsch "Der verschwindende Thron"), gibt es die Stimmung des Buches wieder. Die sichtbare Wunde, eine Veränderung im Deutschen, untermalt die düstere Atmosphäre.
Meine Meinung
Die Fortsetzung eines faszinierenden Buches und in diesem Fall kann sie durchaus mit ihrem Vorgänger mithalten.
Der vorherige Band endete mit einem Cliffhanger, dessen Auflösung
interessierte Leser eine sehr lange Zeit warten ließ. Während der Schlacht –
auf der einen Seite um die Sicherheit Schottlands, auf der anderen für das
Neuerwachen des Feenreiches – kämpfte Alieana dafür, das über viele Jahrtausende
die Feen einsperrende Siegel wieder zu verschließen, doch ein kleiner
Augenblick der Ablenkung als Kiaran vermeintlich tödlich verwundet wurde
reichte, um ihr Vorhaben und all die Mühen zum Scheitern zu bringen. Mit den
Worten, sie würde es noch bereuen Kadamach nicht getötet zu haben, wurde sie
von ihrem Feind Lonnrach in die Welt der Feen entführt, wo sie gefangen
gehalten wird, ewige Qualen erleidend, bis man ihr zur Flucht verhilft. Jedoch
scheint Lonnrach nie weit von ihr zu sein, denn kann sie ihn zu etwas führen,
das seine geliebte Welt retten könnte.
Durch den einfachen Schreibstil und das Interesse an der neuen
dargestellten Welt, konnte man sich schnell wieder in die Welt Alieanas
einfinden, obschon manche spezielle Bezeichnungen für Feen verwirrend waren,
zumal leider nicht alle Arten in dem kleinen von Alieana geschriebenen Lexikon
vorkommen, sondern eher nur jene am Anfang des Alphabetes, dennoch war das
Fehlen gewisser Details zu einzelnen Feen nicht störend, denn bekam man vieles
noch einmal zu lesen. Und noch einmal. Das war ein Aspekt, der mir bei dem
ganzen Buch ein Dorn im Auge war. Nicht nur die Sprache, die nicht ganz
harmonisch in ihrer Art mit der Geschichte war, vielmehr die unzähligen
Wiederholungen nervten zusehends, zum Beispiel der Vergleich von Kiaran und
seiner Schwester Aithinne, die Schuld die Alieana empfand oder Beschreibungen
der Umgebung, die gleichzeitig aber traumhaft waren, wie gemalt.
Die Sicht auf die einzelnen Charaktere wurde natürlich wiederum durch die
Schreibweise beeinflusst, sodass Alieana manchmal sehr nervtötend sein konnte,
vor allem in Bezug auf die häufig vorkommende Rede über sich selbst, die
wiederholten Gedanken. Sie wurde als eine schwache Person beschrieben, doch
eine Vielzahl ihrer Handlungen sprach jedes Mal dagegen. Ähnlich verhält es
sich mit fatal dargestellten Verletzungen, die im nächsten Moment doch nicht so
schlimm waren. Neben ihr und den altbekannten Charakteren, lernt man auch neue
kennen, wenngleich sie nichts Herausragendes an sich hatten. Eine Person wie
Aithinne lernt man in jedem Buch finden. Und was in einem Jugendbuch nicht
fehlen darf, ist natürlich die Liebesgeschichte, die mich vorrangig gestört
hat. Was ich jedoch sehr an all den handelnden Personen mochte, war ihre
Direktheit. In diesem Buch entstehen keine Probleme, weil etwas endlos
verschwiegen wird oder Reden ständig unterbrochen werden. Nein, Dinge werden
geradeheraus gesagt, nicht selten begleitet von herrlichem schwarzen Humor.
Kurzum ist dieses Buch eine gelungene Fortsetzung, doch konnte mich der
Schreibstil nicht überzeugen, da er für mich die Atmosphäre und auch
Glaubwürdigkeit der Geschehnisse zunichte machte. Für seine fast 500 Seiten
geschah schlussendlich äußerst wenig und bestand dadurch aufgrund seiner Schnelllebigkeit.
Auch wenn mich an diesem Buch manches negativ ansprach, bin ich trotzdem von
der einmal anderen Weltdarstellung imponiert mit all ihrer Dunkelheit und dem
schwarzen Humor. Wahrscheinlich werde ich keinen weiteren Band lesen, zumal
vieles schon denkbar ist, aber bleibt diese Welt für mich positiv in
Erinnerung.
Ich danke dem Heyne-Verlag vielmals für die Bereitstellung dieses
wunderbaren Rezensionsexemplares.
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