Die Zwölf Könige
Twelve Kings in Sharakhai/Twelve
Kings (engl.)
von
Bradley P.
Beaulieu
Reihe: Die
Legenden der Bernsteinstadt (Band 1)
Genre: Fantasy
Genre: Fantasy
Seitenzahl: 688
Erschienen: September
2017 (engl. September 2015)
Verlag: Knaur
TB
Preis: 16,00
€ (Taschenbuch); 13,99 € (E-Book)
Bände:
Der Zorn der
Asirim (Band 2; erscheint im
September 2018)
A Veil of Spears (Band 3; englisch)
Beneath the Twisted Trees (Band 4; englisch, für 2019 geplant)
Of Sand and Malice Made (engl. Vorgeschichte)
In the Village Where Brightwine Flows (engl. Novelle)
The Doors at Dusk and Dawn (engl. Novelle)
The Tattered Prince and the Demon Veiled (engl. Novelle)
A Veil of Spears (Band 3; englisch)
Beneath the Twisted Trees (Band 4; englisch, für 2019 geplant)
Of Sand and Malice Made (engl. Vorgeschichte)
In the Village Where Brightwine Flows (engl. Novelle)
The Doors at Dusk and Dawn (engl. Novelle)
The Tattered Prince and the Demon Veiled (engl. Novelle)
Inhalt
Auf Kufen gleiten stolze Handelsschiffe über das Sandmeer nach Sharakhai, Wiege der Zivilisation und Heimat der Zwölf Könige. Vor Jahrhunderten haben die Götter selbst ihnen unvorstellbare Macht verliehen, seither beherrschen sie die wundersame Stadt mit eiserner Hand.
Die Waise Çeda hat es mit ihren 19 Jahren zu einer
gerissenen Diebin und gefeierten Arenakämpferin gebracht. Doch nie wird sie
jene Nacht vergessen, als ihre Mutter im Namen der Zwölf Könige hingerichtet
wurde. Auf der Suche nach Rache verbündet Çeda sich mit allerlei zwielichtigen
Gestalten und gerät mitten hinein in eine Verschwörung, in der der Tod ihrer
Mutter eine viel größere Rolle spielt, als sie je hätte ahnen können.
Aufmachung
Es gibt verschiedene Coveraufmachungen, die jedoch alle inhaltlich zu dem Buch passen, wie auch die Titel, wobei die deutsche Ausgabe, die der britischen Ausgabe ähnelt, mehr die düstere Stimmung der Geschichte wiederspiegelt. Dennoch empfinde ich die amerikanische Aufmachung als epischer und zeigt sie ein faszinierendes mögliches Bild von Sharakhai mit all den kleinen Details.
Meine Meinung
Bei diesem Buch konnte ich nicht sagen, was ich erwarten sollte. Es klang recht interessant, sah natürlich auch schön aus - aber da ich noch kein Werk von Bradley Beaulieu gelesen hatte, fehlte mir ein Erwartungsbild. Es ist jedoch nicht schlecht, ohne eine Meinung an einen neuen Autor heranzugehen und schließlich wurde ich nicht enttäuscht, denn es war absolut das richtige Buch.
Der Ort des Geschehens, Sharakhai, ist eine Stadt voller Leben tief in der
Wüste. In einer sagenumwobenen Nacht vor vielen Jahrhunderten schlossen dort
die Zwölf Könige einen Pakt mit den Göttern, um sie entstehen zu lassen und
seit jeher regieren sie diese. Çeda ist eine junge Kämpferin, ebenfalls bekannt
unter dem Namen Weiße Wölfin, doch nur wenige wissen von dieser Natur als
Kämpferin in den Arenen. Für die meisten ist sie nicht mehr als eine
freundliche Waise, die sich eine Unterkunft mit ihrem besten Freund teilt. Im
zarten Alter von acht Jahren wurde Çeda mit einem Schicksalsschlag
konfrontiert, der ihr gesamtes Leben nachhaltig prägen sollte, als ihre Mutter
grausam ermordet wurde – von einem der Zwölf Könige.Zu jenem Zeitpunkt schwor
sich Çeda, Rache zu nehmen und gerät nun in eine folgenschwere Verschwörung
hinein.
Bradley Beaulieu gestaltet eine Welt, eine Geschichte, die erfüllt ist von
fremden Kulturen, großartigen Fantasy-Elementen, Spannung und vom Spiel der
Macht geprägt wird. Von Beginn an ist es ein fesselndes Buch, das in einer
epischen Landschaft spielt. In einem beständigen und angenehm zu lesenden Stil
erzählt Beaulieu eine Geschichte auf verschiedenen Ebenen und verbindet
geschickt Vergangenheit und Gegenwart, sodass man die Beweggründe für das
Handeln der Hauptfigur und sowohl ihren Charakter als auch den anderer Personen
kennenlernt und Verbindungen aufbauen kann. Trotz der Länge des Buches verliert
man nicht die Aufmerksamkeit und das Interesse an diesem Band, sondern es
verfliegen die Seiten gewissermaßen unmerklich. Nach und nach offenbart sich
eine tiefgründige und komplexe Geschichte, die noch viel mehr für den Leser
bereithält. Es ist als würde man den Charakter Çedas gleichermaßen offenlegen
und erkunden wie sie Wege zum Wesen und der Tötung der Könige ausfindig macht.
Dabei ist Çeda wirklich sehr gut als Protagonist/in gewählt, zumal sie, was
eine angenehme Abwechslung darstellt, keiner der typischen weiblichen
Hauptcharaktere ist, die man in vielen Jugendbüchern anfindet. Sie ist stark,
doch besitzt sie genauso Schwächen und Zweifel, die sie selbst kennt und
einsieht und welche sie dadurch natürlicher erscheinen lassen. Ganz allgemein
wirkt nichts an ihr erzwungen, nur um der Story mehr Reiz zu geben. Es ist
durchaus spannend, ihre Entwicklung mitzuverfolgen, ihren ganz eigenen Weg der
Rache, der einiger Zeit bedarf. Dies ist etwas, das ich ebenfalls positiv
hervorheben möchte. Es wird sich Zeit für die Entwicklung der Charaktere und
vor allem der Geschichte genommen. Des Weiteren gefiel mir die Alterswahl der
Figuren, deren Taten und Handlungen durch diese nachvollziehbarer erscheinen,
sei es bezüglich zwischenmenschlicher Beziehungen oder Entscheidungen aus der
Erfahrung heraus. Neben Çeda gibt es weitere reizvolle Charaktere, die nicht
nur als Lückenfüller vorhanden sind, sondern jeder einzelne scheint eine Rolle
zu spielen und Auswirkungen zu haben, jeder prägt den jeweils anderen.
Was mir beinahe am besten gefällt, ist die dargestellte Kultur von
Sharakhai. Obschon andere Länder mit ihren Sitten und Bräuchen, ihrer Verschiedenheit,
angedeutet werden, so steht hier im Vordergrund die eindeutig orientalische
Welt. Zwar musste ich manche fremdartigen Bezeichnungen nachschlagen, doch
genau diese schaffen letzendlich das besondere Ambiente der Welt in einer
Wüste, die manchmal wie Meer aus Wasser beschrieben wird. Ab und zu können die
Namen verwirrend sein, zumal man nicht genau die Aussprache kennt und sie der
deutschen Sprache nicht sonderlich ähnlich sind, aber mit der Zeit gewöhnt man
sich daran und der Lesefluss wird nicht unterbrochen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass dieses Buch ein fesselndes Werk des
Fantasy-Genres ist - mit einer Geschichte, die einen so schnell nicht mehr
loslässt. Es zeigt eine Welt mit vielen Seiten, geprägt von vielen
tiefreichenden Verknüpfungen und Intrigen. Eine Welt, die nicht nur aus Schwarz
und Weiß besteht. Eine Welt mit orientalischem Charme, wundervollen Szenen und
Bildern und dem Verlangen nach mehr. Dennoch fehlt an kleinen Stellen etwas,
als würden die zuvor vorhandenen Gefühle der Erzählung abhandengekommen und die
Wörter nun nur noch eindimensional sein, was unter anderem der sich wechselnden
Genauigkeit von Geschehnissen zugrunde liegen kann. Einerseits passiert viel
und andererseits passiert nichts. Und trotzdem ist es für mich ein sehr gutes
Buch, das mich den nächsten Band ersehnen lässt.
Ich danke dem Knaur Taschenbuch Verlag vielmals für die Bereitstellung dieses
Rezensionsexemplares.
Ich habe das Buch auch sehr gerne gelesen und freue mich schon auf die Fortsetzung. Gerade weil die Geschichte so komplex ist, war ich sehr angetan, ich glaube aber nicht, dass das ein Jugendbuch ist. Wenn ich etwas nennen sollte, das mir nicht ganz so gut gefallen hat, dann der nicht ganz einfache Einstieg und die sehr dünnen Papierseiten, da war es mühsam, nicht ausversehen eine zu zerreißen. Danke für Deine Meinung! :)
AntwortenLöschenJa, die Papierseiten waren wirklich etwas sehr dünn, wodürch das Buch auch wesentlich weniger umfangreich erschien.
LöschenVielen Dank für das Lesen meiner Rezension :)