Leviathan
erwacht
Leviathan Wakes (engl.)
von
James S. A. Corey
Reihe: The Expanse (Band 1)
Genre: Science Fiction/Space Opera
Genre: Science Fiction/Space Opera
Seitenzahl: 656
Erschienen: April
2012 (engl. Juni 2011)
Verlag: Heyne
Preis: 14,99 € (Paperback); 9,99 € (Softcover); 8,99 €(E-Book)
Bände:
Calibans
Krieg (Band 2; englisch,
Erscheinungsdatum)
Abaddons Tor (Band 3)
Cibola brennt (Band 4)
Nemesis-Spiele
(Band 5)
Babylons
Asche (Band 6)
Persepolis Rising (Band 7; englisch)
Tiamat’s Wrath
(Band 8; englisch, erscheint im Dezember 2018)
geplanter 9. Band
geplanter 9. Band
Mehrere Nebengeschichten
Inhalt
Die Menschheit hat das Sonnensystem kolonisiert. Auf
dem Mond, dem Mars, im Asteroidengürtel und noch darüber hinaus gibt es
Stationen und werden Rohstoffe abgebaut. Doch die Sterne sind den Menschen
bisher verwehrt geblieben. Als der Kapitän eines kleinen Minenschiffs ein
havariertes Schiff aufbringt, ahnt er nicht, welch gefährliches Geheimnis er in
Händen hält – ein Geheimnis, das die Zukunft der ganzen menschlichen
Zivilisation für immer verändern wird.
Überzeugen können hier sowohl das englische als auch
das deutsche Cover – im Deutschen gibt es nun eine der englischen Edition
ähnliche Aufmachung – passen gut zum Inhalt des Buches, wobei ersteres meiner
Meinung nach mehr der Atmosphäre der Handlungsorte entspricht und
eindrucksvoller ist.
Der Titel ist in vielerlei Hinsicht wundervoll, wenn man die verschiedenen Verwendungen der Bezeichnung Leviathan betrachtet. Vor allem empfinde ich hierbei Hobbes Darstellung des Menschenbildes als eine interessante, mögliche Parallele zu diesem ersten Band.
Der Titel ist in vielerlei Hinsicht wundervoll, wenn man die verschiedenen Verwendungen der Bezeichnung Leviathan betrachtet. Vor allem empfinde ich hierbei Hobbes Darstellung des Menschenbildes als eine interessante, mögliche Parallele zu diesem ersten Band.
Meine Meinung
Heutzutage gibt es dutzende Science-Fiction Bücher mit Szenarien einer
dystopischen Zukunft. Nicht wenige von ihnen werden filmisch umgesetzt, wie nun
auch dieses Buch und so nahm ich es schließlich zur Hand, zumal es schon länger
mein Interesse geweckt hatte.
Die Menschheit hat in der Zukunft das Sonnensystem kolonisiert, doch die
Sterne liegen noch außerhalb der Reichweite. Während Jim Holden, der XO eines
Eisfrachters, die Zerstörung seines Schiffes miterlebt, ausgelöst durch einen
mysteriösen Hilferuf eines anderen Schiffes, ist Detective Miller auf der Suche
nach einem Mädchen, bis er von diesem geheimen Auftrag abgezogen wird. Holden
und Miller sind beide auf etwas Größeres gestoßen, das sie miteinander
verbindet. Etwas Größeres, das das Ende des menschlichen Lebens bedeuten
könnte.
Schon von Beginn an konnte mich James S.A. Corey mit seiner Welt
überzeugen. Was ich in einem zuvor gelesenen Buch suchte, fand ich hier. Man
steigt in eine faszinierende Welt ein, in eine uns noch unbekannte Welt. Es ist
Stoff, der den interessierten Leser süchtig macht mit den bildgewaltigen
Beschreibungen und den geschickt und ganz natürlich in die allgemeine Erzählung
eingebundenen Erklärungen. Die Handlungsorte wirkten auf mich atemberaubend und
entwickelte ich eine allumfassende Faszination zu diesen komplexen Bildern des
Science-Fiction. Die von Corey geschaffene Zukunft zeigt die mögliche
Entwicklung unserer Gesellschaft, gegliedert und gespalten in mannigfaltigen
Kulturen mit Menschen von interessantem Aussehen, mit verzweigten und
gefährlichen politischen Verhältnissen, mit Machtspielen und Intrigen. Dabei
erzählt er seine Geschichte mittels einer Mischung aus Klarheiten und
Unklarheiten, dem Offensichtlichen verbunden mit dunklen Geheimnissen, die
tiefgehende Spannung hervorbringen.
Neben der gut durchdachten Geschichte, die den Leser mitreißt und sich auf
verschiedensten Ebenen mit den Hauptproblemen befasst, beispielsweise den
vielen moralischen Fragen bezüglich der Lösung der drohenden Gefahr, haben auch
die Charaktere eine große Wirkung. Obschon sie teils recht durchschnittlich
sind, differenzieren sie sich untereinander und stört man sich nicht an ihnen.
Über das Buch hinweg verändern sie sich auf harmonische Art und Weise. Hierbei
haben ihre Erlebnisse Einfluss auf ihr Leben, sodass man eine tiefere
Verbundenheit mit ihnen spürt und sie realistischer erscheinen. Die Diversität
der handelnden Personen wird vor allem durch die Verschiedenheit ihrer
geistigen Zustände erreicht, die entscheidend für ihre Handlungen sind. Doch
indes man die Geschichte aus den wechselnden Blickwinkeln Holdens und Millers
erlebt und sie sich dadurch als die Hauptpersonen herausbilden, gelangt man
wesentlich tiefer in die Gefühlswelt von Miller im Laufe der Erzählung. Im
Allgemeinen ist man den Charakteren manchmal sehr nah und dann wieder sehr
fern, was partiell der heterogenen Informationsmenge und der damit verbundenen
Tiefe zugrunde liegt. Für einen Sekundenbruchteil kann auch der Wechsel
zwischen Miller und Holden verwirrend sein, insofern sie sich am gleichen Ort
befinden.
Resümierend war es ein schnell zu lesendes Buch, geschrieben in einem
flüssigen Stil. Manches wurde möglicherweise zu schnell herausgearbeitet, wie
die Lösung eines schweren Konflikts, wohingegen das Unübersehbare lange im
Verborgenen bleibt, jedoch sah man durch die Spannung und das Interesse an der
Komplexität der dargestellten Welt, ihrer Einzigartigkeit darüber hinweg. Corey
gab mit diesem ersten Band einen vortrefflichen Einstieg in seine
Science-Fiction-Reihe und ich blicke mit gespannten Erwartungen dem nächsten
Teil sowie der filmischen Umsetzung der Serie entgegen.
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