Plötzlich
Prinz – Das Erbe der Feen
von
Julie Kagawa
Reihe: Plötzlich
Prinz (Spin-Off zu Plötzlich Fee)
Seitenzahl: 512
Erschienen: Januar
2014
Verlag: Heyne
Preis: 16,99€
(Hardcover); 13,99€ (E-Book)
Bände:
Plötzlich
Prinz – Das Schicksal der Feen (Band 2)
Plötzlich Prinz – Die Rache der Feen (Band 3)
Plötzlich Prinz – Die Rache der Feen (Band 3)
Inhalt
Der achtzehnjährige Ethan Chase wäre gern so wie alle
anderen an seiner Highschool. Doch seit er denken kann, ist sein Leben alles
andere als normal. Denn als Kind wurde er von den Feen nach Nimmernie
verschleppt. Und wen die Feen einmal in ihrer Gewalt hatten, den lassen sie
nicht mehr los. Ihre Macht reicht bis in den hintersten Winkel der Menschenwelt
hinein. Ethan muss erkennen, dass es sinnlos ist, sich vor ihnen zu verstecken.
Und so nimmt er sein Schicksal an und kehrt nach Nimmernie zurück.
Schau dich nie nach ihnen um. Tu einfach so, als wären
sie nicht da – das ist die goldene Regel, mit der Ethan Chase jeden Ärger zu
vermeiden sucht. Ärger, den ihm seine ältere Schwester Meghan Chase
eingehandelt hat, die in Nimmernie, dem Land der Feen, lebt und dafür gesorgt
hat, dass die Grenzen zur Menschenwelt durchlässiger werden. Wo Ethan geht und
steht, ereignen sich seltsame Dinge. Immer sieht es so aus, als sei er daran
schuld. Wie zum Beispiel an dem mysteriösen Feuer in der Bibliothek seiner
alten Schule, die er daraufhin verlassen muss. Als Ethan am ersten Tag an
seiner neuen Highschool persönlich angegriffen wird, kann er die Boten
Nimmernies allerdings nicht mehr länger ignorieren. Er muss sich seinem
verhängnisvollen Erbe stellen, um sich und seine Familie vor dem Schlimmsten zu
bewahren – und um ein Mädchen zu retten, von dem er bislang nicht einmal
wusste, dass er eigentlich unsterblich in sie verliebt ist …
Weder das deutsche noch das originale Cover passen
besonders zu der Geschichte. Gewiss wird Ethan darauf dargestellt, aber ich
selbst finde es immer schade, wenn ein Model genommen wird, diese aber nicht der
Beschreibung im Buch entspricht, auch wenn es vielleicht die Vorstellung der
Autorin ist. Nur wird deutlich darauf eingegangen, dass Ethan gepiercte Ohren
hat, was jedoch auch in der Geschichte immer weiter in Vergessenheit gerät,
eigentlich nur zu Beginn erwähnt wird, was ein bisschen schade ist, zumal es
mal etwas anderes wäre.
Ansonsten könnte das Auge im Deutschen dieses dunkle Grau-Blau seiner Augen sein. Und der Untertitel lenkt definitiv in die falsche Richtung, ebenso die Inhaltsangabe.
Ansonsten könnte das Auge im Deutschen dieses dunkle Grau-Blau seiner Augen sein. Und der Untertitel lenkt definitiv in die falsche Richtung, ebenso die Inhaltsangabe.
Meine Meinung
Dieser Band leitet in die Spin-Off-Trilogie zu Plötzlich Prinz ein, welche von Meghans
kleinen Bruder, Ethan (welcher nebenbei angemerkt nicht 18, sondern fast 17
ist), mehrere Jahre in der Zukunft handelt. Dieser hat mit den Folgen der
Erlebnisse aus seiner Vergangenheit und dem Blick, Elfen sehen zu können, zu
kämpfen, weshalb er nun alle von sich verdrängt, damit niemand anderes außer
ihm verletzt wird. Doch seine Abwehrstrategien waren nicht so wirksam wie
gewollt, weshalb er schon bald wieder in die Welt der Feen verstrickt wird.
Dieses Mal scheint er in die Rolle seiner Schwester zu schlüpfen.
Ich fand es wirklich schön, dass man etwas neues aus
der Welt um Meghan, Puck und Ash erfuhr, war aber auch etwas skeptisch
gegenüber dem Ganzen, da wieder in einer Welt festgehangen wird und die
Beschreibung sich nicht sonderlich viel von anderen Büchern unterscheidet. Dass
der Inhalt ähnlich sein würde, war eine Vermutung, die sich leider bestätigte.
Mich hat dieses Buch unglaublich enttäuscht.
Angefangen hat es damit, dass Ethan immer wieder
darauf bestand, der böse Junge, der Bad Boy, welcher immer nur abweisend ist
und durchgängig „Meinetwegen“ sagt, der der auf die neue Schule kommt (ja, ein
abwechslungsreicher Einstieg…) zu sein und es zieht sich über das ganze Buch,
wie sehr er Feenwesen hasst und verabscheut, wie wenig er sie in seinem Leben
haben möchte und sie, immer kursiv und hervorgehoben geschrieben werden müssen, um es zum Ausdruck zu
bringen. Durch sie trägt er eine ungeheure Wut in sich, weshalb er einen
Kampfsport betreibt, der natürlich im späteren Verlauf der Geschichte sehr
nützlich sein wird. Was bei dieser Konstellation nicht fehlen darf, ist
natürlich das Mädchen. Und es musste eines dieser sein, die stur sind und
niemals nachgeben, wodurch sie nur nerven. (Aber zu den Charakteren komme ich
noch)
Die ganze Geschichte fühlte sich ziemlich
oberflächlich an. Es fehlte einfach die Tiefe, welche wohl durch die rührseligen
Momente, in denen Dinge lang und breit aufgeklärt worden, geschaffen werden
soll, aber für mich ist dies nicht geschehen. All die Kampfszenen, die Szenen
mit Aktion und Spannung waren sehr kurz und mehr auf die Beschreibung der
Umgebung als auf die Handlung an sich bedacht. Außerdem waren sie absolut nicht
glaubhaft. Nicht nachdem Ethan am Arm – manchmal ist es auch die Schulter, so
recht kann man sich da nicht entscheiden – verletzt wurde, man diese Wunde
verband und sie dann einfach aus der Welt in den entscheidenden Situationen
war. Wäre die Verletzung wirklich an der Schulter, so hätte er nie mehrere
Stockwerke an einer Strickleiter nach oben klettern, sich dazu vorher noch mit
seinen Rattanstöcken so gut verteidigen können. Natürlich schüttet der Körper
in eben jenen Situationen Adrenalin aus, aber das ist keine Entschuldigung. Es
ist ein Wunder, dass sich die Wunde auch nicht entzündet hat, da man sie
schließlich nie desinfizierte. So ging es auch mit zahlreichen anderen
Verletzungen. In einem Moment spricht er davon, wie ihm schon vor Schmerz
schwindelig wird, sein Arm wie durch den Fleischwolf gedreht wurde, und im
nächsten kann er rennen, springen, klettern, kämpfen und sich weitere Wunden
zufügen, ohne dass er den Schmerz großartig mitbekommt. Aber dann hat er eine
so schlimme Verletzung am Knie, mit der es sich auf einmal nur mit Hilfe von
zwei anderen Personen laufen lässt. Auch das Mädchen, Kenzie, war eigentlich
unfähig über eine lange Strecke zu laufen, konnte es dann doch über viele Kilometer. Nicht nur Verletzungen verschwinden schnell,
sondern auch Blut und Schmutz. Müdigkeit auch. Die Handlung geht über ungefähr
eine Woche. Und die schlafen ZWEI Mal. Zwei Mal. Ja. Und es war nicht so, dass
er sehr ausgeschlafen war, wenn er eine Nacht durchgemacht hat.
Man merkt also, dass die Geschichte eigentlich eher
flach ist, da sie auch deutlich nicht wissen, was sie tun sollen, nicht einmal
einen Ansatz haben, und alles relativ leicht erscheint.
Dazu kommen noch die Charaktere. Ich habe mich
wirklich über Ethan gefreut, doch begann er schnell durch seine ständigen
Wiederholungen zu nerven und aus dem Grund, dass er sich mehrmals über andere
beschwerte, obwohl er genau das Gleiche tat, es im Nachhinein jedoch nicht
einmal merkte. So zum Beispiel, dass er als Freund bezeichnet wird, er nur
nicht verstehen kann, wie man es nach so wenigen Stunden schon sagen kann, auch
wenn es bei ihm nicht anders war. Schließlich macht er sich auf die Suche nach
einem „Freund“, mit welchem er eigentlich nichts zu tun haben wollte. Dann gibt
es da Kenzie, ein Mädchen mit einem Charakter, den ich nur selten ausstehen
kann. „Nein, ich komme mit dir, Machoman.“ oder „Nein, das kannst du vergessen,
Machoman.“ zeigt ihre Sturheit, welche auch bei Ethan teils auftritt und sie
sich darüber wiederum beschwert. Und ja, Machoman kommt gefühlt nach jedem
Satz. Sie wird von allen wie Glas behandelt und der Grund dieses Verhaltens,
war so vorhersehbar. Zwei Personen aus der Nimmernie stoßen ebenfalls zu ihnen.
Keirran, dessen große Enthüllung allen den Atem stoppt, hat man schon gleich
beim ersten Auftreten gewusst und war nur wieder erstaunt über die Blindheit
der Charaktere. Alle haben aber auch wirklich so gut wie nichts mitbekommen. Annwyl
ist die letzte im Bunde, aber zu ihr kann man keinerlei Verbindung herstellen.
Sie ist da und Punkt.
Bei anderen Charakteren schmerzte es mich lediglich,
sie wiederzusehen. In der ursprünglichen Reihe, habe ich Puck geliebt. Er ist
so genial (und ich hätte sehr gern eine Story gelesen, wenn er böse ist) und
wow. Auch Ash war nicht schlecht. Aber ersterer wurde vollkommen zunichte
gemacht. Ich speichere die alten Personen einfach getrennt von den neuen ab.
Wenn ich mich recht entsinne, waren sie damals nicht so albern und
oberflächlich. Auch der dunkle Gegenspieler. Nur Grimalkin mochte ich hier. Er
hat alles auf den Punkt gebracht und schien der einzige zu sein, der nicht sein
Gehirn ausgeschaltet hatte.
Es ist wirklich schade, dass sich diese Geschichte so
entwickelt hat und nur einfach aufgebaut war. Nur die Beschreibung der Orte war
schön und teilweise auch das Gefühl, wieder in die alte Welt eintauchen zu
können. Möglich ist, dass es für wesentlich Jüngere geschrieben ist, was noch
immer keine Entschuldigung ist. Es ist wichtig, dass es immer noch etwas
anspruchsvoll und nicht voller Kitsch und Liebesgeschnulze ist. Man kann das
Buch eher als eine Liebesgeschichte bezeichnen. So schlecht war es auch nicht, nur absolut nichts für mich und nervenaufreibend.
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