Rat der Neun - Gezeichnet
Carve the Mark (engl.)
von
Veronica
Roth
Reihe: Rat
der Neun
Seitenzahl: 608
Erschienen: Januar
2017
Verlag: cbt (Hörbuch: der Hörverlag)
Preis: 19,99
€ (Hardcover); 15,99 € (E-Book);
19,99 € (Hörbuch)
19,99 € (Hörbuch)
Bände:
Ein weiter Band ist in Planung
Inhalt
In einer Galaxie, in der Gewalt und Rache das Leben der Völker beherrschen, besitzt jeder Mensch eine besondere Lebensgabe, eine einzigartige Kraft, die seine Zukunft mitgestaltet. Doch nicht jeder profitiert von seiner Gabe …
Cyra ist die Schwester des brutalen Tyrannen Ryzek.
Ihre Lebensgabe bedeutet Schmerz, aber auch Macht – was ihr Bruder gezielt
gegen seine Feinde einsetzt. Doch Cyra ist mehr als bloß eine Waffe in seinen
Händen: Sie ist stark und viel klüger, als er denkt.
Akos stammt aus einem friedliebenden Volk und steht
absolut loyal zu seiner Familie. Als Akos und sein Bruder von Ryzek gefangen
genommen werden, trifft er auf Cyra. Er würde alles dafür tun, seinen Bruder zu
retten und mit ihm zu fliehen, doch mächtige Feinde stehen ihm im Weg. Akos und
Cyra müssen sich entscheiden: sich gegenseitig zu helfen oder zu zerstören …
Aufmachung
Das Cover ist wirklich atemberaubend schön, obschon es nicht ganz zu dem Inhalt des Buches passt. Zwar vermerkt das Volk der Shotet jede Person, der sie das Leben nahmen, auf ihrer dunkleren Haut, doch ist weder das Blut golden noch die Haut blau. Man kann das Dargestellte, das mich persönlich an goldenes Blut aus Schnitten fließend erinnert, sicherlich auf verschiedene Arten deuten, aber direkt hängt es nicht mit dem Buch zusammen.
Umwerfend ist zudem die englische Aufmachung, bei welcher nicht nur das Cover mehr Glanz und Tiefe durch eine andere Druckart in sich trägt, sondern zusätzlich eine Karte besitzt, einmal neben der Titelseite und zusätzlich in den Buchdeckel eingeprägt ist, die wunderschön anzusehen, nur etwas unnütz ist.
Was den Titel betrifft, kann ich mit dem deutschen
nicht viel anfangen, wohingegen der englische mit der Aufmachung harmoniert und
ebenfalls mit gewissen Elementen in der Story.
Meine Meinung
Wie sehr ich mit Sehnsucht auf das neue Werk der Autorin der Divergent-Reihe wartete, mit großer Hoffnung auf eine atemberaubende Welt, schließlich jedoch nicht fassen konnte, was ich in meinen Händen hielt.
Auf einem Planeten – Thuvhe -
vereint leben weit voneinander getrennt zwei Völker, die in ihrer Kultur und
ihren Traditionen unterschiedlicher nicht sein könnten. Doch die Schicksale,
von den bedeutenden Orakeln vorhergesagt, nur mit Vorsicht offenbart und zudem
lediglich wenigen Menschen vorbehalten, führen Akos von den Thuvhesit, Sohn
eines bedeutenden Orakels, und Cyra aus der grausamen und brutalen Familie
Noavek der Shotet zusammen. Beide besitzen Gaben, die eng mit dem Strom
verbunden sind, der die Galaxie, mit Planeten verschiedenster Völker,
durchzieht. Eine der Gaben bringt Schmerz, dadurch ausgenutzt als eine tödliche
Waffe, die andere hingegen erlöst.
An sich gefiel mir die Idee der Welt wahrlich ausgesprochen gut und man hat
eine Steigerung zu Roths Debüt-Reihe bemerkt, wenngleich es vollkommen
unvollständig wirkte. Die Komplexität war scheinbar erstaunlich, vor allem die
angedeuteten diversen Charakteristiken und Hintergründe der einzelnen Ethnien
sowie die übernatürlichen Elemente, die die allseits aus anderen fiktiven
Welten bekannten Gaben in einem anderen Blickwinkel darstellten. Doch leider schaffte
es die Autorin nicht, all jene
besonderen Aspekte klar miteinander zu verbinden oder gar erst zu erklären.
Nicht nur dadurch trat Verwirrung auf, sondern auch durch die gezwungen
besonderen Namen, die alle überaus große Ähnlichkeit aufwiesen und mit Zunahme
der erwähnten Charaktere, wobei es zudem viele verwandtschaftliche Beziehungen
gab, nicht mehr übersichtlich waren. Wären nicht dutzende Wiederholungen
vorgekommen, wären Nebencharaktere gänzlich in den Hintergrund getreten.
Dies ist nämlich ein Punkt, der mir besonders an diesem Buch auffiel.
Aufgrund dessen, dass mich diese Lektüre schon sehr zeitig nicht mehr mitreißen
konnte und die unschönen Faktoren immer weiter zunahmen, hörte ich das Hörbuch
über einen sehr langen Zeitraum und trotzdem fielen mir die immer wieder
gleichen Sätze, Handlungen und Elemente auf, wodurch ein Einstieg nach einer
Woche Pause sehr leicht fiel. Hätte ich nach dem ersten Fünftel des Buches,
weitere lange Hörsessions gemacht, wären die Stimmen wohl zu Hintergrundgeräuschen
geworden, derartige Langeweile erfasste mich durch die Wiederholungen und
langsame Entwicklung der Geschichte schon allein bei einzelnen kleinen
Kapiteln. In der Fülle fiel es nur mehr auf.
Neben dem Schreibstil, der mich definitiv nicht begeistern konnte, und dem
Fehlen einer ordentlichen und spannenden, gut durchdachten Handlung mit
überraschenden Wendungen, besaßen auch die Charaktere kaum Tiefe oder den Leser
fesselnde Eigenschaften. In mir weckten sie keinerlei Interesse und waren sie
schon fast lächerlich. Verbunden mit den widersprüchlichen Beschreibungen und
ihren nervigen Dialogen, der erzwungenen Liebesgeschichte, passten sie perfekt
zum Rest des Buches.
Für mich war es ein Buch, welches ich nur ungern
erneut in die Hand nehmen würde. Es hatte an sehr vielen Stellen Probleme,
packte mich nicht ansatzweise. Aus der Menge sticht es absolut nur im Negativen
heraus. Leider war dieses Mal kein direkter Fortschritt bei einem Autor zu
bemerken und ich bin höchst enttäuscht. Nicht nur bezüglich der Autorin,
sondern wieder einmal auch mit Hinblick auf den derzeitigen Jugendbuchmarkt.
Zum Hörbuch (gelesen von Laura Maire und Shenja Lacher, 16h 4)
Zum Hörbuch (gelesen von Laura Maire und Shenja Lacher, 16h 4)
Shenja Lacher und Laura Maire haben mich mit ihrem Stil wirklich sehr überzeugt und das Buch verbessert, denn waren die Stimmen wirklich passend, obschon sie die Charaktere teils in eine gewisse Richtung lenkten, die sie nerviger und oberflächlicher machten. Vor allem empfand ich Lacher, der aus der Sicht Akos erzählte, sehr angenehm und gefiel er mir etwas besser als Laura Maire, die die Wut Cyras ausdrucksvoll überbrachte, doch ihr dafür aufgrund der mangelnden Stärke anderer Gefühle leider einen zunehmend unangenehmen Ton gab.
Ich danke dem Hörverlag der Verlagsgruppe Random House vielmals für die
Bereitstellung eines Rezensionsexemplars in Form eines Hörbuches.
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