Sonntag, 27. August 2017

Rezension - "Was die Spiegel wissen" von Maggie Stiefvater

http://www.loewe-verlag.de/titel-0-0/was_die_spiegel_wissen-7480/http://www.scholastic.com/parents/book/blue-lily-lily-blue

Was die Spiegel wissen
Blue Lily, Lily Blue (engl.)
von
Maggie Stiefvater

Reihe: The Raven Cycle
Seitenzahl: 448
Erschienen: September 2015
Verlag: script5
Preis: 18,95 € (Hardcover); 14,99 € (E-Book)

Bände:
Wo das Dunkel schläft (Band 4)

Inhalt

Es wird Hebst in Henrietta. Blue und die vier Raven Boys suchen noch immer nach dem Grab des walisischen Königs Glendower. Fast glauben sie sich am Ziel, als Adam eine beunruhigende Vision hat: Im magischen Wald Cabeswater gibt es drei Schlafende. Einer von ihnen darf unter gar keinen Umständen geweckt werden. Die Frage ist allerdings, welcher es ist und was geschieht, wenn er trotz aller Vorsicht aufwachen sollte. Währenddessen hat Blue ganz andere Sorgen: Ihre Mutter ist verschwunden und außer einer mysteriösen Nachricht gibt es keine Spur von ihr. Und dann sind da noch Blues Gefühle für Gansey, gegen die sie vergeblich anzukämpfen versucht. Denn ein Kuss von ihr könnte seinen Tod bedeuten ...

Eine mysteriöse Prophezeiung, uralte Geheimnisse und eine Liebe, die gefährlich ist: Maggie Stiefvater zieht auch im dritten Band der fantastischen Buchreihe um Blue und die Raven Boys alle Register ihrer Erzählkunst und hinterlässt den Leser in atemlosem Warten auf das große Finale.


Aufmachung

Wieder einmal passt die deutsche Aufmachung im eigentlichen Sinne zu der Handlung, findet der Titel wortwörtliche Erwähnung im Buch, doch ist das Original noch einmal treffender, zumal Blue Lily, Lily Blue Teil einer Prophezeiung. Zudem gefallen mir die englischen Ausgaben von ihrem Coverdesign schlichtweg besser, zumal sie etwas Mysteriöses an sich haben.

Meine Meinung

Auch wenn ich bisher manchmal meine Probleme mit dieser Buchreihe hatte, so ließen mich die Charaktere und die Geschichte im positiven Sinne nicht los. Somit war ich froh, endlich wieder in diese fantastische und andersartige Welt eintauchen zu können.

Die Suche nach Glendower bekam ganz neue Ausmaße als Adam zu den Augen Cabeswater wurde und Blues Mutter verschwand, auf der Suche nach dem Vater Blues. Nun, Wochen sind vergangen, erreicht eine Vision von drei Schlafenden Adam. Einer darf geweckt werden, ein anderer nicht. Bei dem dritten ist es ungewiss. Die Frage ist, wer von den Schlafenden ist wer. Zudem sind sie schwerer zu finden als gedacht.

Während sich der vorherige Band auf Ronan und seine mit Cabeswater zusammenhängenden Fähigkeiten konzentrierte, liegt das Augenmerk in diesem Teil auf Adam, der sich mehr und mehr aus Sicht der anderen verändert und mit Cabeswater verbindet. Es ist faszinierend, wie anders dieses Buch verglichen mit anderen dieses Genres ist. Der Schreibstil hat seine ganz eigene und sehr gute Charakteristik, aber teilweise verwirrte er durch die verschiedenen Perspektivwechsel der Kapitel, sodass es manchmal kurzzeitig zu Verwechslungen kam, welchem Charakter sich nun zugewandt wurde. Doch gleichzeitig kann man der Geschichte sehr gut folgen.

Das Buch bringt ganz andere Gefühle und Stimmungen als viele Bücher auf, unter anderem durch die fesselnden Beschreibungen und übernatürlichen Dinge, all die geheimnisvollen Orte, und die Charaktere, denn wieder einmal sind sie etwas, das eine große Präsenz besitzt und Interesse weckt. Ob positive oder negative Figur, sie alle riefen eine unbeschreibliche Sympathie hervor und fügten sich wunderbar in die Handlung ein, obschon eine Person zusehends nervte, vorrangig als zum Schluss einfach nicht mit Worten gewisse Probleme gelöst wurden, eine Frage nach ihrer Gesinnung und sie wäre möglicherweise kooperativer gewesen.

Für mich schafft es Maggie Stiefvater immer wieder ungeahnte Wendungen zu schaffen. Leider war das Ende war im Vergleich zu der Unvorhersehbarkeit und den vielen überraschenden Plottwists im Buch, auf die man teils sehnsüchtig wartete und die einen anderen Weg beschritten als man es gewohnt ist oder vielleicht auch denken würde, komplett vorhersehbar und dies schon das ganze Buch über und passte nicht so recht in den eigentlichen Klang des Buches. Zudem kam das Fehlen äußerer Einwirkungen. Es wird sich zunehmend nur auf Glendower, Cabeswater et cetera konzentriert und das nebenbei Erwähnte ist nicht mehr so tiefgründig, obschon es andere Seiten der Charaktere aus Betrachtungsweise von Außenstehenden zeigt, wodurch man merkt, wie sie sich verändern, mehr abschotten und selbst nicht wahrnehmen, wie sehr sie andere abstoßen und wie groß der Einfluss all der paranormalen Geschehnisse auf ihr Leben ist.

Es ist schlichtweg erfrischend schön ein Buch wie dieses zu lesen, bei welchem die Geschichte etwas Natürliches und Selbstverständliches an sich hatte, nichts Erzwungenes und keine im direkten Vordergrund stehende Liebe. Trotzdem fehlte diesem Band etwas, das er am Anfang besaß, eine ganz bestimmte Tiefe, was einen allerdings erst im Nachhinein klar wird und einen bitteren Nachgeschmack hinterlässt. Und dennoch bin ich gespannt auf das große Finale, auch wenn ich danach die Charaktere in ihrer Einzigartigkeit vermissen werde.

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