Der Schwarze Thron – Die Schwestern
Three Dark Crowns (engl.)
von
Kendare
Blake
Reihe: Der
Schwarze Thron (Band 1)
Genre: High Fantasy (Jugendbuch)
Genre: High Fantasy (Jugendbuch)
Seitenzahl: 448
Erschienen: Mai
2017
Verlag: Penhaligon
Preis: 14,99
€ (Klappenbroschur); 3,99 € (E-Book)
Bände:
Die Königin (Band 2)
zwei weitere Bände in Planung
zwei weitere Bände in Planung
The Young
Queens (Vorgeschichte; englisch,
erscheint im Dezember 2017)
Inhalt
Sie sind Schwestern. Sie sind Drillinge, die Töchter der Königin. Jede von ihnen hat das Recht auf den Thron des Inselreichs Fennbirn, aber nur eine wird ihn besteigen können. Mirabella, Katharine und Arsinoe wurden mit verschiedenen magischen Talenten geboren — doch nur, wer diese auch beherrscht, kann die anderen Schwestern besiegen und die Herrschaft antreten. Vorher aber müssen sie ein grausames Ritual bestehen. Es ist ein Kampf um Leben und Tod — er beginnt in der Nacht ihres sechzehnten Geburtstages …
Aufmachung
Nicht nur die Cover, sondern auch die Titel, einerseits der deutsche und andererseits der englische, haben mich vollkommen überzeugt. Sie fassen mit ihrer Detailgenauigkeit perfekt Kernelemente des Buches auf und sind dabei unglaublich schön.
Die US-Version symbolisiert mit wundervollen und vielfältigen Darstellungen von Kronen die Gaben der drei Schwestern. Ähnlich sind die drei verschiedenen UK-Edition gestaltet, wenngleich sie etwas minimalistischer, aber dennoch visuell gut gestaltet sind. Schließlich das deutsche Cover. Es ist wahrlich eines meiner Favoriten dieses Jahres, da erstens der erste und zweite Band das Bild einer Krone ergeben und diese kleine Objekte trägt, die unter anderem für die Schwestern stehen.
Von dieser Aufmachung, zu der auch eine wundervoll gezeichnete Karte gehört, kann man nur schwer wieder den Blick abwenden.
Meine Meinung
Wieder einmal ein Buch, welches förmlich in guter Kritik ertrank und in aller Munde war. Für mich hingegen war es leider eine äußerst herbe Enttäuschung.
Seit uralten Zeiten geht die Krone auf eine der drei, von der letzten
Königin geborenen Schwestern über, doch muss sie sich zuvor beweisen und nur
eine darf im Diesseits bestehen bleiben. Die grausamen Prüfungen sind
schließlich herangebrochen, denn haben die Drillinge, gezeichnet von
unterschiedlichsten außergewöhnlichen Gaben, ihr 16. Lebensjahr erreicht. Nun
steht ihnen die Zeit bevor, in der sie sich und ihre Fähigkeiten ihrem Volk
präsentieren müssen und damit einhergehend der Mord an ihren Schwestern.
Ich empfand die Idee als etwas recht Besonderes und schon mit den ersten
Seiten mochte ich die mit der Geschichte einhergehende Dunkelheit und andere,
leicht düstere Atmosphäre. Zumindest war ich für ein paar wenige Kapitel
beeindruckt von dem Buch, zumal mich die unterschiedlichen Gaben faszinierten,
auch wenn man sie in ähnlicher Form oft antrifft. Allerdings merkte man
schnell, dass die drei Schwestern, welche abwechselnd erzählen, im Grunde
genommen sehr gleich sind. Sie sind ein wenig geprägt von ihrer Kindheit, haben
winzige Unterschiede, aber sogar ihre Freundinnen haben den gleichen Charakter.
Man könnte es durchaus als Metapher dafür nehmen, dass sie eben nicht so anders
und fremd voneinander sind, sondern der Mensch von seinen Erfahrungen geprägt
und geformt wird, andererseits werden einzelne Charakteristika immer wieder
stark hervorgehoben, vor allem in den Zeitpunkten, in denen die Schwestern
aufeinander treffen. Aufgrund dessen, dass sich die Mädchen so ähnlich sind und
auch ihre Geschichte, fügen sich die einzelnen Kapitel nicht schön zu einem
Ganzen zusammen. Eher liest man alles mehrfach und wird das Buch dadurch in die
Länge gezogen. Es hätte wesentlich mehr Spannung gebracht, wäre nur aus der
Sicht einer der Schwestern und tiefgründiger erzählt worden.
Allgemein war für mich das Buch überaus oberflächlich, ihm fehlte die
richtige Substanz. Während sich vorrangig auf die Charaktere mit ihren kleinen,
jugendlichen Problemen konzentriert wurde, entstanden immer mehr Lücken in der
dargestellten Welt. Man bekam nur Bruchstücke der geheimnisvollen Vergangenheit
der Insel zu hören, die dann nicht einmal schlüssig mit den Handlungen und dem
Leben der Handlungsträger war, bespielweise die sprichwörtliche Verwendung des
Wortes „Gott“, obwohl an eine Göttin geglaubt wird. Zudem waren die
wünschenswerten Informationen überaus simpel und wenig durchdacht. Ebenso
wählte man bei Problemen oder Beweggründen den einfachsten Weg. Dass es ein
Jugendbuch ist, bedeutet nicht, dass man es nicht tiefgründig und durchdacht
gestalten kann.
Wenn man jedoch Traumvorstellungen und Liebe bevorzugt, ist dieser Titel
genau richtig. In die Leben der Schwestern treten gutaussehende junge Männer,
sodass es schon zeitig zu heißer Leidenschaft und Küssen kommt. Wahrhaftig bestand
dieses Buch für mich ab der Hälfte fast nur noch aus diesen Elementen, zumal
sich die meisten am Ende eines Kapitels küssten. Von all diesen Gefühlen sind
die Charaktere wohl derart verblendet, dass sie vieles schlichtweg übersehen,
Dinge, die für den Leser noch extra betont werden, damit wohl Spannung
aufkommt. Diese fehlt dem Buch jedoch gänzlich. Es ist vorhersehbar und Fragen,
die ich mir immer wieder stellte und die entweder sehr schlicht oder nie
beantwortet wurden, ergaben dann den großen, unsinnigen Plottwist.
Zusammengefasst war von Anfang an zu denken, dass nichts so laufen wird, wie es
ursprünglich geplant war und die Liebe das nötige Drama schafft.
Diese Lektüre besteht wieder einmal aus bloßen Worten, die sich nicht zu
einem Gefühl vereinen wollen, bedenkt man, dass sie schnell an Bedeutung
verlieren. In einem Moment wird eine Tat als unglaublich grausam beschrieben
und im nächsten ist sie gänzlich vergessen. Teilweise kamen noch Logikfehler
hinzu oder allgemeine Fehler, beispielsweise dass die Kapitelüberschrift auf
die Westküste verweist, sie sich aber an der Ostküste befinden.
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