Samstag, 7. Mai 2016

Rezension - "Dark Village - Das Böse vergisst nie" von Kjetil Johnsen

Dark Village – Das Böse vergisst nie
von
Kjetil Johnsen

Reihe: Dark Village
Seitenzahl: 272
Erschienen: Juli 2013
Verlag: Coppenrath Verlag
Preis: 7,99€ (E-Book)

Bände:
DV – Dreht euch nicht um (Band 2)
DV – Niemand ist ohne Schuld (Band 3)
DV – Zurück von den Toten (Band 4)
DV – Zu Erde sollst du werden (Band 5)



Inhalt

Nora, Benedicte, Trine und Vilde sind Freundinnen. Schon immer.
Doch das Böse lauert in dem kleinen Bergdorf, in dem sie leben.
Eine der vier hat nur noch 20 Tage zu leben, bis sie gefunden wird.
Nackt im See treibend.
In Plastikfolie eingewickelt.
Ermordet von jemandem, den sie kannte.


Cover

Eigentlich sieht das Cover an sich sehr schön aus. Es hat etwas Düsteres und das die Seiten außen schwarz sind, verstärkt diesen Eindruck. Aber ich verstehe nicht im Geringsten, was der Rabe dort zu suchen hat. Wenn ich mich nicht irre, so wurde nicht ein einziges Mal ein Rabe erwähnt.

Meine Meinung

Ich wünschte wirklich, dass ich dieses Buch nicht gelesen hätte. Die Story klang interessant - ich wollte schon seit langem mal wieder einen Thriller lesen - und dann gab es auch noch dieses schöne Cover.

Doch schon im Prolog bekam ich Zweifel, denn ich schätze mal, dass man eine im Wasser treibende Leiche sehr schnell erkennt, auch wenn sie in Folie gewickelt ist, aber diese Personen merken es erst seeehr spät. Zudem wird sie mit einem Krokodil verglichen, ja, ein Krokodil, in Norwegen... Ist klar. Aber nein, da fing es gar nicht an bei mir Zweifel hervorzurufen, sondern bei der Beschreibung, wie sie ihre Brüste verdeckt. Ich habe herumgefragt (und es natürlich selbst ausprobiert) und niemand in diesem Alter kann seine Brüste durch diese Beschreibung verdecken. (Total irrelevant, aber es ist nun einmal etwas, was mich bei der Beschreibung gestört hat, so wie auch vieles anderes.)

Dann fing die ganze Geschichte erst richtig an. Ich bin mir nicht sicher, ob ich nicht doch falsch liege, aber schon nach den ersten Sätzen im ersten Kapitel, glaubte ich eine der vier Mädchen definitiv ausschließen zu können. Ich könnte mich auch irren, aber da das Buch sehr vorhersehbar ist und man die Schlüsse nicht mehr selbst ziehen kann, was die Spannung steigern würde, bezweifle ich, mich zu irren. (Natürlich könnte dies auch der Masterplan sein.)

Mal abgesehen davon, dass es so unglaublich vorhersehbar ist, gab es für mich auch so keine Spannung, kein Herzrasen, aber das sollte es doch bei einem Thriller geben, oder? Mir kam es nur wie ein extremes Teeniebuch vor, in welchem eine Freundschaft dargestellt wird, die durch, unter anderem, einen Jungen zerstört wird. Also ganz typisch und klischeehaft. Ja, klischeehaft und ehrlich sehr unglaubhaft. Die Mädchen wurden nur auf sexuelles Verhalten reduziert, sie denken nur daran und sprechen in einer vulgären Sprache darüber. Allein in einem Kapitel - und diese sind nie sonderlich lang, wozu ich noch später kommen werde - mit 4 Seiten wurde das Wort "Brüste" und dessen Synonyme ganze neun Male verwendet. Aber ich bin nahe dieses Alters, habe folglich auch Freunde, die in dieses Alter fallen, und auch weitere Bekannte, aber niemand hat sein ganzes Denken und seine Gespräche nur auf Sex und was nun einmal dazu gehört, ausrichtet. Die Charaktere sind ganz nach dem Klischee "Teenager sehen alles nur doppeldeutig und denken nur an Sex, Knutschen, Rummachen und Liebe beziehungsweise Jungs". Weitere Charaktere sind ebenfalls einfach nur total typisch und äußerst zugespitzt. (Es kommt sogar ein kleines Mädchen vor, welches wesentlich älter vom Geiste her scheint.)

Von der Liebe in dem Buch möchte ich nicht erst anfangen. (Nur eines, wenn man lesbisch ist, heißt das auch nicht gleich, dass man auf jede Frau steht.)

Dann zu dem Schreibstil, der all dies nicht gerade besser machte. Er war ziemlich abgehackt und auch sehr wirr. Manchmal waren die kurzen Kapitel schön, da sie schnell zu lesen waren. Nur wenn sie schon so kurz sind, sollten sie auch verständlich sein. Die Erzählperspektive war nur sehr verworren. Entweder es gibt einen Ich-Erzähler oder personalen Erzähler, selten in Jugendbüchern einen auktorialen Erzähler. In diesem Buch sollte es wohl ein personaler Erzähler sein, aber so sicher bin ich mir nicht, denn hätte man sich anfangs einer Person zugewandt, wurde plötzlich und ohne Hinweise zur anderen gewechselt. Es war wie eine wirre Mischung. (Oder ich war unfähig, richtig zu lesen.)

Des Weiteren wurde mehreres immer wieder wiederholt - als wolle man den Roman verlängern - und man musste zahlreiche sinnlose, einfallslose Dialoge lesen. Und müssen bestimmte Wörter immer dreimal wiederholt werden? (Bsp: "Pimmel, Pimmel, Pimmel", "Scheiße, Scheiße, Scheiße" - übrigens sehr beliebt) Oder ständig englische Wörter ohne Grund hereingeworfen werden? Man kann doch auch normal in der Ausgangssprache schreiben.

Ich werde die Reihe definitiv nicht fortsetzen, auch wenn die Bücher wohl extra so geschrieben wurden, dass man einen zweiten Band kaufen muss, möchte man erfahren, wie es nun endet.

Am besten sollte sich jeder eine eigene Meinung bilden. Für mich war es nur ein Versuch eines Liebesbuches (wenn man es überhaupt noch so nennen kann) mit einem winzigen Krimiaspekt.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen