Wen der Rabe ruft
von
Maggie
Stiefvater
Reihe: The
Raven Cycle
Seitenzahl: 464
Erschienen: Oktober
2013
Verlag: script5
Preis: 18,95€
(HC); 8,99€ (E-Book);
22,99€
(Hörbuch)
Bände:
Wer die Lilie träumt (Band 2)
Was dieSpiegel wissen (Band 3)
Wo das Dunkel schläft (Band 4)
Inhalt
Jedes Jahr im April empfängt Blue die Seelen derer,
die bald sterben werden, auf dem verwitterten Kirchhof außerhalb ihrer Stadt.
Bisher konnte sie sie nur spüren, nie sehen – bis in diesem Jahr plötzlich der
Geist eines Jungen aus dem Dunkel auftaucht. Sein Name lautet Gansey, und dass
Blue ihn sieht, bedeutet, dass sie der Grund für seinen nahen Tod sein wird.
Seit Blue sich erinnern kann, lebt sie mit der
Weissagung, dass sie ihre wahre Liebe durch einen Kuss töten wird. Ist damit
etwa Gansey gemeint?
Cover
Sowohl das deutsche als auch das englische Cover sind
sehr schön, wobei ich den Titel im Original, »The Raven Boys«, passender finde,
obwohl man hinter dem Raben rufen auch die Raven Boys verstehen kann. Dafür ist
das deutsche Cover mit dem Blick in einen Wald sehr passend, der Rabe
eventuell auf dem Original auch (in Hinblick auf die Fortsetzung vor allem). Interessant ist auch, dass man die "Raven Boys" in der Taschenbuch Edition sehen kann, was ich sehr schön finde, auch wenn ich sie mir vollkommen anders vorgestellt habe.
Meine Meinung
Ich trat an dieses Buch unweigerlich mit großen
Erwartungen heran, denn bisher habe ich nur Gutes über die »Raven Boys«-Reihe
gehört, dennoch wusste ich absolut nichts über den Inhalt, bis ich die
Beschreibung las und man denken konnte, es handele sich um eine vom Schicksal
zum tragischen Ende geweihte Liebesgeschichte. Glaubt man denn Inhaltsangaben,
denn dieses Buch, haha, war absolut anders.
Der Beginn der Geschichte leitet einen schon sehr
schnell in den schönen Schreibstil von Maggie Stiefvater und zeigt Sarkasmus
und andere Passagen, über die man schmunzeln muss, welche auch noch im
Folgenden zu lesen sind. Es war auch endlich einmal ein Buch, zu welchem diese
auflockernden Stellen gut passten und die auch als Witz funktionierten. So ließ
sich alles so schön lesen. Die Magie des Buches, spürte man schon fast in dem
Stil von Maggie Stiefvater. Zugleich schaffte sie aber auch ein sehr seltsame
Stimmung, die mich über die Mitte des Buches erfasst hatte. Es ist schwer zu
beschreiben, nur das einem gleichzeitig wohl und unglaublich unwohl war.
Das könnte auch durchaus an der Story liegen, die sich
in vielen Dingen sehr von anderen Geschichten unterscheidet und die wahrhaftig
etwas Außergewöhnliches ist. Von einer solchen Idee hatte ich bisher noch nie
gehört, obwohl man denken könnte, dass sie wie jede andere ist. Es gab mehrere
unerwartete Wendungen, doch zudem einen Grundaufbau, den man schon kannte,
sodass manches doch nicht ganz so unerwartet war. Warum musste diese eine
Stelle genau so kommen? So typisch?
Was anders war, waren die Charaktere, die mir alle
durchweg sympathisch waren, denn niemand war perfekt, jeder hatte seine zu ihm
passenden Macken. Man hatte sie alle so schön vor Augen gezeichnet mit einer
Tiefe und Durchdachtheit, die auch von der Story her dem ganzen Buch zu Gute zu
schreiben ist. Man konnte die Personen auch trotz dem Erzähler in der dritten
Person kennenlernen. Nur ein Mal wusste ich nicht, von wem gesprochen wird,
aber ansonsten wurde es allein durch die leicht differenzierte Schreibweise
nach den ersten Sätzen klar. Das gelingt wirklich nur selten. Jedoch fand ich
die Kapitel über Barrington Whelk ein bisschen störend. Es hätte dem Buch
eventuell noch mehr Spannung gegeben, wäre erst zum Schluss alles über ihn
aufgeklärt worden, vielleicht.
Was mich jedoch zum Ende hin, den letzten hundert
Seiten, unglaublich nervte, waren Wiederholungen. Fällt es einem erst auf, kann
man es nicht mehr übersehen. Ich habe mir gemerkt, dass es SIEBEN Jahre waren
und auch andere Kleinigkeiten müsste man x-mal wiederholen, so kam es mir vor.
Alles in allem mochte ich das Buch schon allein
aufgrund seiner Andersartigkeit und der Tatsache, dass nicht gleich alles
wieder »Friede, Freude, Eierkuchen« ist. Ich werde definitiv weiterlesen, was
wohl am etwas holprigen, aber offenen Ende liegt und natürlich aufgrund des
Gefühls, dass die Geschichte erst ein kleiner Teil etwas sehr Großem war.
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