Mittwoch, 12. Oktober 2016

Rezension - "Steelheart" von Brandon Sanderson


Steelheart
Steelheart (engl.)
von
Brandon Sanderson

Reihe: The Reckoners
Seitenzahl: 448
Erschienen: Juni 2014
Verlag: Heyne fliegt
Preis: 17,99€ (Hardcover); 9,99€ (Taschenbuch); 8,99€ (E-Book);
25,95€ (Hörbuch)

Bände:
Firefight (Band 2)
Calamity (Band 3; englisch)
Mitosis  (Zwischenband zw. 1&2)

Inhalt

Als David sechs ist, zerstört eine gewaltige Explosion die Welt, die er kannte. Einige der Überlebenden erlangen Superkräfte, die sie dazu nutzen, sich die übrigen untertan zu machen. Als David acht ist, muss er miterleben, wie einer dieser Superhelden, ein gewisser Steelheart, seinen Vater ermordet. Von da an kennt David nur ein Ziel: herauszufinden, warum sein Vater sterben musste. Und ihn zu rächen. Er schließt sich einer Untergrundbewegung an, die die Herrschaft der scheinbar unbesiegbaren Superhelden bekämpft. David ahnt, dass sogar der mächtige Steelheart eine Schwachstelle hat. Er muss sie nur entdecken. Doch das bunt zusammengewürfelte Grüppchen der Widerstandskämpfer muss sich erst zusammenraufen. Und nicht jeder billigt Davids Plan, Jagd auf Steelheart zu machen …


Aufmachung

Alle Cover haben etwas durchaus passendes, obwohl sie an sich so unterschiedlich sind. Die erste Version, die schließlich auch im Deutschen übernommen wurde, stimmt vielleicht nicht ganz mit meiner Vorstellung von David überein, aber bringt es die richtige Stimmung mit sich. Das kalte Metall, das Dunkle, nur künstliches Licht. Bezüglich des Metalls ist auch das blaue stimmig, aber finde ich, dass es eine zu offene und fröhliche, wenngleich kalte Aussicht zeigt. Am liebsten habe ich wirklich die Ausgabe, die ich selbst las mit Steelheart, der futuristischen Stadt, dem Stahl und dem Fehlen anderer Stoffe.

Meine Meinung


Ich frage mich wirklich, weshalb ich so lange für dieses Buch brauchte. Es war von Anfang an nicht schlecht, ganz im Gegenteil. Eher zeigte sich schon früh, dass es anders sein würde.

Die Welt, in der David lebt, befindet sich in einer durchaus möglichen Zukunft, wobei es eine Art Superhelden gibt. Zumindest würde man sie auf den ersten Blick für solche halten. Ein Mann, der Superman ähnlich ist, die Fackel der Fantastic Four, doch auch manche der X-Men erkennt man wieder. Alle zusammen sind wirklich atemberaubend. Wären sie nicht größtenteils böse. Die Geschichte beginnt nämlich mit einem Ereignis aus der Vergangenheit der Hauptperson David, bei welchem Steelheart - ein überaus mächtiger Epic, der in meinem Kopf immer Superman war - seinen Vater und weitere Menschen kaltblutig ermordet. Aus diesem Grund, schwört David Rache zu nehmen. Zu der Zeit jenes Ereignisses, zehn Jahre vor der eigentlichen Handlung, begann die grausame Herrschaft Steelhearts über Davids Heimatstadt, welche nun gänzlich aus Stahl besteht. Nicht nur Steelheart zeigte, wie furchtbar Epics sind.

Mir hat wahrlich von Beginn an die Idee gefallen, denn wird hier schließlich gezeigt, dass derartige und große, machverleihende Fähigkeiten - Erschaffen von Illusionen oder Finsternis, Erzeugen von Energie etc. - einen Menschen durchweg verändern können. Außerdem natürlich folgend, dass das typische Bild eines Superhelden nicht gleich eine gute Person bedeutet. Ich fand es auch überaus interessant, wie all die Kräfte gestaltet waren, wie facettenreich, und die dazugehörigen Schwächen. Diese geben der ganzen geschaffenen Welt eine unglaubliche Größe und Tiefe. Die Handlungen und Ereignisse waren wundervoll durchdacht und immer wieder geschah Unvorhersehbares, wobei ich mir die eine große Wendung schon sehr zeitig erdacht hatte (und es in diesem Punkt wie jede Geschichte typisch war, leider, aber man kann hinweg sehen). Dennoch fesselte mich vor allem der Schluss, denn bei David konnte man nie wissen, ob er seinen Gedanken folgte oder nicht.

Dies ist ein wirklich guter Aspekt des Buches gewesen, denn bringt einem David die Geschichte sehr nah. Teils wirkt es als spreche er zu dem Leser, denn sind seine Gedanken äußerst aktiv. Damit meine ich, dass man nicht nur Beschreibungen zu der Umgebung und Handlung liest, sondern wie er selbst intensiv überlegt, vor allem über seine Metaphern nachdenkt und dabei immer wieder auf kleine amüsante Ungereimtheiten stößt. Diese können manchmal durchaus nerven, aber größtenteils musste ich über die Vergleiche sehr schmunzeln, ebenso über manche anderen Gespräche. Der Schreibstil war einfach wundervoll, nimmt man auch noch spezifische Ausdrücke der Zukunft hinzu, denn schließlich wird man schon in zehn Jahren nicht mehr die Flüche und Redewendungen benutzen wie heute. So gab es "slontze" (Schlonz) für Idiot gewissermaßen oder "sparks" für etwas wie Ausflüche, beispielsweise Gott oder Oh Mann.

Und dann erst die Charaktere. Sie waren so anders auf ihre ganz eigene Art und Weise, auch aufgrund dessen, dass sie sich der Situation entsprechend veränderten. So wird nicht immer ein Witz gerissen, der die Stimmung oder Spannung zunichtemacht. Anfangs und manchmal über das Buch hinweg, empfand ich David zwar als recht nervig und hätte ihn gern einmal geschüttelt, doch fügte sich alles schön gut zusammen.

An manchen Stellen zog sich für mich das Buch vielleicht ein bisschen, aber war es wirklich schön zu lesen und nun bin ich auf den Fortgang der Geschichte gespannt, bei dem ich anfangs Zweifel hatte, bezüglich der Dinge, die denn noch geschehen könnten. Das Ende ändert wirklich sehr vieles.


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