Die Königin der Schatten
von
Erika
Johansen
Reihe: Die
Königin der Schatten
Seitenzahl: 544
Erschienen: Juni
2015
Verlag: Heyne
Preis: 14,99€
(Klappenbroschur); 11,99€ (E-Book)
Bände:
Die Königin
der Schatten - Verflucht (Band 2)
The Fate of the Tearling (Band 3; englisch)
Inhalt
Als Kelsea Glynn an ihrem neunzehnten Geburtstag den
Thron des magischen Königreiches Tearling besteigt, tritt sie ein schweres Erbe
an: Die mächtige Herrscherin des Nachbarlandes Mortmesne bedroht Tearling, das
eigene Volk begegnet ihr mit Misstrauen, und an ihrem Hof findet sie einen
Sumpf von Machtgier, Lügen und Intrigen vor. Kelsea weiß, sie darf sich keinen
einzigen Fehler erlauben, wenn sie überleben will. Sie wird all ihren Mut, ihre
Klugheit und Stärke brauchen, um eine wahre Königin zu werden – die legendäre
Königin von Tearling . . .
Neunzehn Jahre lang führte die junge Prinzessin Kelsea
Glynn ein abgeschiedenes Leben in der Obhut ihrer Pflegeeltern. Nun ist der Tag
gekommen, an dem sie von der Leibwache ihrer verstorbenen Mutter an den
Königshof zurückeskortiert wird, um die Herrschaft über das magische Königreich
Tearling anzutreten. Doch Tearling ist ein armes Land, ständig bedroht von
seinem mächtigen Nachbarn Mortmesne. Um ihre Herrschaft zu sichern, schloss
Kelseas Mutter einst einen verhängnisvollen Pakt. Einen Pakt, dessen
Konsequenzen Kelsea nun zu spüren bekommt, denn es trachtet ihr nicht nur die
Rote Königin von Mortmesne nach dem Leben, auch ihr Hofstaat, schlimmer noch,
ihr eigenes Volk misstraut ihr. Nur wenn sie einen Weg zu ihrem magischen Erbe
findet, kann Kelsea ihre Untertanen vor Mortmesne schützen. Falls sie lange
genug auf dem Thron sitzt. Falls sie lange genug überlebt . . .
Cover
Das Cover ist wirklich sehr schön und zeigt
wahrscheinlich das Schloss in Neulondon, dem Sitz der herrschenden Familie. Es
passt wirklich zu der Beschreibung in dem Buch. Doch der deutsche Titel ist
fragwürdig. Über welche Schatten genau ist sie die Königin? Folglich ist der
englische Titel The Queen of the Tearling wesentlich
treffender.
Meine Meinung
Dieses Buch war enttäuschend, da man derart viel Gutes
darüber gehört hatte und es sogar recht interessant klang, aber die deutsche
Inhaltsangabe fasst das Buch grob im Ganzen zusammen, obwohl man sich wohl
denkt, dass bei einer solchen Seitenanzahl viel passieren müsste.
Mit der Zeit erfährt man (nachdem man sich durch das
erste Kapitel von 60 Seiten gequält hat), dass es keine einfache Fantasy-Welt
ist, sondern in unserer Zukunft spielt. Ich habe schon gelesen, dass es 300
Jahre von unserer Zeit aus handeln soll, doch glaube ich zu wissen, dass dies
nie in dem Buch direkt erwähnt wurde. Allgemein ist es sehr unklar, wo sich
Tearling überhaupt befindet. Man spricht nur von der großen
"Überfahrt" mit Schiffen (und es sind Schiffe auf der See, ich dachte
noch kurz, es handele sich Raumschiffe, auch wenn es fraglich ist, weshalb es
einen Planeten gibt, der unserem so gleich ist, und wäre es auf unserer Erde,
so frage ich mich, welcher Kontinent es sein soll, nach 300 Jahren können sich
die Platten und alles doch nicht so sehr verschieben, auch nicht nach sonstigen
Umweltkatastrophen), bei welcher das meiste Wissen verloren gegangen ist, so
auch Ärzte und so weiter. Deshalb leben die Menschen in Tearling fast wie im
Mittelalter, nur Mortmesne ist weiter fortgeschritten, aber irgendwie auch
nicht (die Aussagen sind recht widersprüchlich, wenn man Anfang und Ende
vergleicht). Aber dennoch blieben die seltsamsten Dinge erhalten, wie zum
Beispiel alle Bücher aus der Welt Tolkiens und alle sieben Bände der Harry
Potter Reihe. Nur keine medizinischen oder technischen Bücher. Höchsten von
Philosophen, aber gut. Hoffentlich klärt sich diese ganze Vergangenheit noch
auf und es wiederholt sich nicht nur immer wieder und wieder, dass es die
Überfahrt gab, ohne zu sagen, wie es dazu gekommen ist. Ich meine, die Menschen
konnten doch sicherlich schreiben und sich etwas merken. Es gibt Holz, in das
man die wichtigsten Dinge ritzen kann.
Mit dem Buch hatte ich auch etwas zu kämpfen, da mir
der Schreibstil nicht so sehr gefiel und auch nicht die Protagonistin. Es kann
nur an einer schlechten deutschen Übersetzung liegen oder aber nicht. Gab es
ein ungewöhnliches Wort, hat man es die nächsten Sätze über immer wieder
gelesen, auch wenn Kelsea einmal rot wurde, dann zu oft hintereinander
(außerdem wird gesagt, dass sie eine dunklere Hautfarbe als ihre Mutter
besitzt, ich habe sie mir deswegen dunkler vorgestellt, denn ihre Mutter wird
wohl keine Alabasterhaut gehabt haben, und ich kenne niemanden, dessen Gesicht
dann so deutlich wie beschrieben rot wird, oder bei mir war die Haut in der
Vorstellung einfach zu dunkel, obwohl es als Protagonistin etwas anderes
gewesen wäre). Des Weiteren fehlte mir die Spannung in den geschriebenen Worten
sowie der Handlung. So recht gefesselt werden konnte ich nicht, auch wenn es
mehrere Stellen gab, die einen dann doch nicht stoppen lassen wollten. Ein
bisschen unklar war auch, zu welcher Jahreszeit die Handlung spielt. Gesagt
wird, es sei Winter, obwohl es März ist, aber gleichzeitig ist es brütend heiß,
obwohl man sich auf dem gleichen Breitengrad befindet und nicht in den Süden
wandert, was man anhand der Karte feststellen kann, die jedoch an vielen
Stellen Lücken aufweist.
Nun die Protagonisten. Sie macht eine Entwicklung und
wurde mir ein bisschen sympathischer, aber dennoch mochte ich sie nicht so
sehr, da sie sich - trotz dass sie ohne Spiegel und andere Urteile aufgewachsen
ist - ständig über ihr hässliches und durchschnittliches Aussehen beschwert.
Zuerst war ich begeistert, jemanden eher durchschnittlichen, nicht perfekten
und etwas korpulenteren als Protagonist zu haben. Nur beschwert sie sich
andauernd darüber und macht auch gleichzeitig klar, dass sie abnehmen möchte
(tut aber nichts dafür) und zwar für einen Mann, den sie nicht kennt, und
natürlich weil es ihr einmal (!!) beim Training unter die Nase gerieben wird.
Es wird eher deutlich, dass man schlank und hübsch sein muss, sogar meint sie,
dass eine ehemalige Sexsklavin eher Königin sein sollte, weil sie hübsch ist
und natürlich wissen hat. Kelseas Charakter ist eher selbstlos und sie ist auch
intelligent, aber nicht immer. Manchmal sollte sie eher über die Konsequenzen
ihres Handelns nachdenken. Und es ist mir ein Rätsel, wie sie von Emma Watson
in der Verfilmung (von welcher ich nichts wusste) verkörpert werden soll.
Natürlich kommt es auf die Kunst des Schauspieles an, aber sie passt nicht.
Vielleicht macht sie mir Kelsea ja auch erst sympathisch.
Andere Charaktere mochte ich hingegen sehr. Wie zum
Beispiel den Fetch, über den man hoffentlich im zweiten Band mehr erfährt, oder
Mace, wobei dieser am Anfang wohl zu perfekt war, weshalb er unlogische Fehler
im Laufe des Buches macht. Auch andere Personen waren schön gezeichnet und
hatten Tiefe, teils. Es war mir nur zeitweise schwer, all die Namen zu merken, die
im gehäuft auf einen zukommen. Hilfreich ist es nicht, dass viele auch noch
gleich klingen. Hätte ich mir einen bestimmten Namen gemerkt, so wäre ein
gewisser Twist in der Geschichte nichtig gewesen und vieles wäre allzu
vorhersehbar, aber die Verwirrung durch die ganzen Namen, löste dies bei mir.
Ich finde es hingegen angenehm, dass dieses Buch auch
blutige Seiten hatten, die es wohl nicht ganz als Jugendbuch zeichnen. So kam
es mir ein bisschen wie Game of Thrones an manchen Stellen vor (auch von der
Zähe und einzelnen Handlungssträngen, nur eben vereinfacht).
Alles in einem werde ich es wohl kein weiteres Mal
lesen, aber interessante Seiten hatte es schon. Wie gesagt gefiel es mit
teilweise.
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